Heiko Westermann, wie war es, die deutsche Hymne zu hören und mit dem Adler auf der Brust aufzulaufen?
Das war ein absolut geiles Gefühl. Ich habe von Anfang an spielen dürfen und wir haben 3:0 gewonnen, das ist toll! Ich glaube, jeder Fußballer träumt insgeheim von solchen Momenten, für mich ist er in dieser Woche wahr geworden. Wann haben Sie denn zum ersten Mal daran gedacht, dass sie einmal für Deutschland am Ball sein könnten?
Das war, als ich 2005 mein erstes Bundesligaspiel für Arminia Bielefeld gemacht habe. Seitdem habe ich dieses Ziel vor Augen, obwohl man natürlich nicht gleich nach dem ersten Match davon ausgeht, dass es bald so weit ist. Das ist natürlich ein Prozess, und es hat sich gezeigt, dass mein Wechsel zum FC Schalke absolut richtig war.
Wie war es im Kreis der Nationalmannschaft, anders als in der Schalker Kabine?
Nein, so viel unterscheidet sich nicht. Man kennt sich aus der Bundesliga, außerdem waren mit Kevin Kuranyi und Jermaine Jones zwei weitere Schalker dabei, Jonsi sogar auch zum ersten Mal. Ich wurde sehr gut aufgenommen, da gab es überhaupt keine Probleme.
Auf dem Platz sah es etwas anders aus. Man hatte den Eindruck, dass Sie auf der rechten Verteidigerposition nicht so gut zurechtgekommen wären!
Das lag sicher auch an der sehr kurzen Vorbereitungszeit vor dem Spiel. Wir haben uns am Sonntagabend in Frankfurt getroffen, am Montag stand nur eine kurze Einheit und nachmittags Werbeaufnahmen auf dem Programm. Taktische Dinge haben wir nur einmal, am Dienstag, trainieren können. Das soll aber keine Ausrede sein, ich weiß, dass es nicht mein bestes Spiel war.
Es soll nicht Ihre letzte Einladung zur DFB-Auswahl gewesen sein. Wie beziffern Sie die Chancen, mit Deutschland bei der Euro dabei zu sein?
Wenn ich im Verein weiter meine Leistungen zeige, dann sind die Aussichten sicher nicht schlecht. Dafür werde ich alles geben, denn die EM im Juni ist ein sehr großes Ziel. Davor stehen allerdings sehr wichtige Aufgaben mit Schalke, zum Beispiel schon heute in Dortmund.