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Morgenstern auf der Jagd nach Hannawalds Rekord
"Ich gleite auf einer Erfolgswelle dahin"

Morgenstern auf der Jagd nach Hannawalds Rekord
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Der Ruf von Sven Hannawald als der größte Tournee-Held aller Zeiten könnte in den kommenden Tagen ins Wanken geraten. Schuld daran ist der Österreicher Thomas Morgenstern. "Das ist einer, der sich für meinen Rekord anbietet. Es wäre ein komisches Gefühl, wenn mein Rekord bei der Tournee weg wäre. Das wünscht sich doch jeder, dass so ein Rekord für die Ewigkeit ist", sagte Hannawald vor dem Auftaktspringen der 56. Vierschanzentournee am Sonntag (16.30 Uhr/live im ZDF) in Oberstdorf dem sid.

Im Winter 2001/2002 schaffte es Hannawald als bislang Einziger in der Geschichte seit 1953, alle vier Springen zu gewinnen und so den "Grand Slam" zu feiern. Nun hat Doppel-Olympiasieger Morgenstern sechs der ersten sieben Weltcup-Springen in überragender Manier gewonnen, und viele trauen dem haushohen Favoriten jetzt den Hannawald-Rekord zu.

"Es wird sicher nicht noch einmal 50 Jahre wie bei Hannawald dauern, ehe jemand alle vier Tournee-Springen gewinnt", meint Skisprung-Chef Walter Hofer. Allerdings hat er auch routinierte Ex-Tourneesieger wie Adam Malysz (Polen) oder Janne Ahonen (Finnland) auf der Rechnung. Doch bei einer Trainer-Umfrage kristallisiert sich Morgensterns Kumpel Gregor Schlierenzauer als größter Konkurrent heraus. Das "magische Phänomen" (Toni Innauer über Morgenstern), das seit dem schweren Sturz vor vier Jahren in Kuusamo das richtige Maß zwischen Risiko und Kontrolle gefunden hat, weiß um seine Stärken. "Ich schaue nicht auf den Rekord. Ich gleite auf einer Erfolgswelle dahin, und wenn ich einen normalen Sprung mache, ist es schwer, mich zu schlagen", meint Gaudibursche Morgenstern: "Und außerdem ist die Tournee nicht mein Hauptziel, sondern der Gesamtweltcup."

Dass im letzten Springen vor der Tournee durch den Triumph des Schweizers Andreas Küttel seine Siegesserie gerissen ist, war für Morgenstern sogar "das Beste, was passieren konnte". So ist der Druck für den Mann mit dem perfekten Körper für Skispringen und einem Luftgefühl wie Hannawald nicht so hoch. Aber die Erwartungen spornen den seit Jahren glücklich mit seiner Freundin Christina liierten Blondschopf nur an: "Schließlich war ich schon in der Volksschule der Bandenchef." Über die Situation der deutschen Skispringer will "Morgi" nicht viel sagen, weil er nicht in der Mannschaft stecke: "Aber vielleicht machen sie sich manchmal einfach zu verrückt." Michael Uhrmann ist wohl der chancenreichste Anwärter auf einen Podestplatz, obwohl er nach seinem Trümmerbruch im Fuß noch in der Aufbauphase ist: "Ich bin erst bei 80 Prozent, kann aber schon besser springen als laufen. Ein Platz unter den Top Ten wäre perfekt."

Dass Morgenstern Hannawalds Rekord knackt, glaubt Uhrmann aber nicht, denn der Überflieger ist für ihn nicht mal erster Favorit: "Ich glaube, der Norweger Tom Hilde wird sehr unterschätzt."

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