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Walter Hellmich über Idrissou, Lernprozess und Manager-Suche
"Dann muss es ein Volltreffer sein!"

Freute sich über den Bayern-Coup seines MSV: Walter Hellmich. (Foto: firo)
Freute sich über den Bayern-Coup seines MSV: Walter Hellmich. (Foto: firo)
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Sichtlich erleichtert genoss Duisburgs "Macher" Walter Hellmich den Coup an der Isar. Das 0:0 beflügelt die im Saisonverlauf oft deprimiert vom Platz geschlichenen Zebras. Das Resultat zeigt: Der Neuling kann mit den "Großen" mithalten. "Es ist uns schon Mal passiert, dass die Defensive komplett weggebrochen ist. Im Gegensatz zum Hertha-Spiel hat es uns diesmal nicht aus der Bahn geworfen", freute sich der Boss. RevierSport sprach nach der Sensation mit dem 63-Jährigen.

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Walter Hellmich, haben Sie auf der Tribüne mitgezittert?

Natürlich. Ich bin ja ohnehin immer ganz nah an der Truppe dran, deshalb haben wir auch bis zum Ende immer weiter fest daran geglaubt, diesen Punkt mitzunehmen. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und sich das Remis redlich verdient.

Wie sah es zu Beginn der zweiten Halbzeit mit Ihrem Nervenkostüm aus? Da begannen die Bayern-Sturmläufe.

Es war teilweise ganz schön eng und haarig, aber ein bisschen Glück gehört bekanntlich auch dazu. Das hat ja nur der Tüchtige. Aber auch sonst haben wir in der ersten Halbzeit eine Spitzen-Partie gesehen. Wir haben taktisch sehr gut agiert und waren dem FC Bayern absolut ebenbürtig. Unsere Mannschaft ist nicht hierhin gefahren, um Beton anzurühren, sondern hat sich von vorneherein diese kleine Chance ausgerechnet. Dieser Punkt ist das Ergebnis von Kampf und Moral sowie einem absoluten Top-Charakter der Truppe, die alles gegeben hat. Kann man gegenüber dem 1:4 in Leverkusen, wo ja in mehreren Szenen gepennt wurde, von einem Lerneffekt sprechen?

Das sehe ich durchaus so. Wir lernen immer dazu, nur so kommt man weiter. Die Bayern-Spieler wurden gedoppelt, es wurde aggressiv dagegengehalten, die gefährlichen Leute sind allesamt zugedeckt worden.

Christian Weber und Klemen Lavric waren Beispiele für bedingungslosen Einsatz, oder?

Christian hat mit viel Leidenschaft gegen Ribery gespielt, Klemen hat sich vorne richtig reingehängt, auch Torwart Tom Starke hat sehr gute Szenen gehabt. Das zeigt einfach, dass wir bei unseren Planungen insgesamt nicht so verkehrt gelegen haben.

Ein Wort zu Mo Idrissou?

Es war kein böses Foul. Nur dumm war es. So eine Aktion darf man einfach nicht machen. Trainer Rudi Bommer hat Konsequenzen angekündigt. Das muss er entscheiden, was in diesem Fall zu tun ist. Wie wichtig ist der Teilerfolg nach den guten, aber erfolglosen Spielen der letzten Wochen?

Ganz wichtig. In den vergangenen Begegnungen haben wir reihenweise auf die Mütze bekommen, weil wir nicht so erfolgreich gespielt und die verdienten Punkte eingefahren haben. Deshalb war es für das Selbstvertrauen ungemein wichtig, hier bei den überragenden Bayern etwas mitzunehmen. Was erwarten Sie vom letzten Heimspiel des Jahres gegen die Frankfurter Eintracht?

Zumindest wieder eine solch gute und kämpferische Einstellung des gesamten Teams. Dann ist wieder alles möglich. Ich denke aber auch, dass wir nach dieser Leistung frohen Mutes in die letzten 90 Minuten 2007 gehen können, auch weil wir dann nicht der krasse Außenseiter sind. Wir haben gute Leute in der Truppe, die auch entsprechend auftreten werden.

Kommen wir zur Manager-Frage: Gehandelt werden Ex-Profis, wie Marcus Marin, Oliver Kreuzer oder Michael Dämgen...

Oliver Kreuzer ist einer von vielen Namen, die derzeit kursieren und die wir auch im Hinterkopf haben. Aber so richtig Konkretes gibt es noch nicht. Wir lassen uns dabei auch Zeit und wollen nicht zu schnell agieren. Es wird keine ganz rasche Entscheidung geben.

Haben Sie für sich selbst einen Zeitpunkt festgezurrt, wann die Personalie geklärt werden soll?

Es sollte irgendwann passieren, aber ich sage nicht: Nächste oder übernächste Woche. Ich bin ein gebranntes Kind. Wenn wir was machen, dann muss es ein Volltreffer sein. Ganz wichtig ist, dass die Harmonie, die zwischen Rudi Bommer und mir herrscht, nicht gestört oder unterbrochen wird. Sie darf nicht gefährdet werden, darauf müssen wir ganz besonders achten.

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