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Gladbeck: Gefeuerter Naumann redet Klartext
"Mit Schobert kann man nicht vernünftig arbeiten"

Gladbeck: Gefeuerter Naumann redet Klartext
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Bereits am Wochenende gab es Entlassungsgerüchte um Gladbecks Guido Naumann, auf die der frühere Wattenscheider im Gespräch mit RevierSport deutlich reagierte: "Es sieht für mich so aus, als würde jemand von außen Unruhe in unseren Verein zu bringen. Die Leute hier in der Gegend kennen mich. Die wissen, wenn ich hinschmeiße, eskaliert hier die Situation." Mittlerweile scheint geklärt: Diese Unruhe war hausgemacht. Schon am Sonntag wurde Naumann als Reaktion auf seine Aussagen im RS entlassen. Srdjan "Zole" Jankovic kurz darauf als Nachfolger präsentiert. Wir sprachen erneut mit dem 39-Jährigen über die Geschehnisse der letzten Tage.

Guido Naumann, am Samstag noch das Dementi vom Vorstand auf die kursierenden Gerüchte, am Sonntag dann die Entlassung. Wie haben Sie auf diese Entscheidung reagiert?

Wie soll man auf so etwas reagieren? Das Schlimmste für mich war, dass es mir unser Erster Vorsitzende Rolf Schobert nicht einmal persönlich mitgeteilt hat. Wenn man einen Trainer entlässt, sollte man wenigstens die Eier in der Hose haben, ihm das von Angesicht zu Angesicht zu sagen. Erdal Cetin, der es mir mitgeteilt hat, ist ja nicht einmal Vereinsmitglied. Mittlerweile kann ich verstehen, warum sich die Modekette Colosseum aus Gladbeck zurückgezogen hat. Mit Schobert kann man einfach nicht vernünftig arbeiten. Fühlen Sie sich vom Vorstand hintergangen? Bereits einen Tag später wurde mit Srdjan Jankovic ihr Nachfolger präsentiert.

Natürlich fühlt man sich hintergangen, wenn so etwas kommt. Als Ausrede nehmen sie das Interview mit dem RevierSport, doch die Tatsache, dass bereits am Montag der Neue vorgestellt wurde, zeigt mir, dass dort ein Spiel ablief. Das ist einfach nur ärgerlich. Was regt Sie besonders auf? Da ist einiges, zum Beispiel, dass man mir nach dem fünften Spieltag zwei wichtige Akteure aus einer intakten Mannschaft reißt, darunter mit Irfan Duru meinen verlängerten Arm auf dem Feld. Danach fehlte dem Team eine echte Persönlichkeit. Als es danach nicht mehr so lief, ließ sich keiner der Verantwortlichen beim Training blicken, ich fühlte mich allein gelassen. Erst recht, als mir dann vor einigen Wochen auch noch mein Co-Trainer weggenommen wurde, weil Thorsten Sievert sich auf seine Rolle als Spieler konzentrieren sollte. Vor kurzem spekulierten Sie noch, die Gerüchte würden von außen heran getragen, um Ärger in Gladbeck zu entfachen. Sind Sie nach wie vor dieser Meinung?

Nein, mittlerweile sieht es so aus, als wären diese Aussagen von Vereinsseite lanciert worden. Vermutlich, weil sie darauf warteten, dass ich die Brocken freiwillig hinschmeiße, das wäre eine billige Sache für Gladbeck geworden. So müssen Sie eine Abfindung an mich zahlen. Wie geht es jetzt mit Ihnen weiter? Ich habe mit Irfan Durdu, der in Bottrop eine Anwaltskanzlei hat, einen juristischen Beistand. Die nötigen Unterlagen liegen schon bei ihm, und auch bei der Spielergewerkschaft VdV, bei der ich seit langem Mitglied bin, werde ich sie zukommen lassen. Ansonsten werde ich jetzt erst einmal durch die Gegend fahren und mir überall Spiele ansehen. Ich hatte schon zu Gladbecker Zeiten Anfragen, mal sehen, was sich jetzt ergibt.

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