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DFB-Team mit Selbstvertrauen gegen Wales
Ein gereizter Jens Lehmann

DFB-Team mit Selbstvertrauen gegen Wales
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20:30
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Die deutsche Nationalmannschaft will nach dem Triumph von Wembley gegen Wales einen weiteren Sieg einfahren. "Das Wissen, dass wir auch Ausfälle verkraften können, gibt uns Selbstvertrauen. Wir haben sehr gute Leute, die nachrücken und zudem eine gute Moral. Das spricht für uns", sagte Torwart Jens Lehmann vor dem EM-Qualifikationsspiel am Samstag in Cardiff gegen Wales (20.30 Uhr MESZ), in dem erneut eine komplette Mittelfeldachse nicht zur Verfügung steht.

Im riesigen Millenium-Stadion mit seinen 74.500 Zuschauern, das nach dem Vorverkauf wohl nur zur Hälfte gefüllt sein wird, stellt sich die deutsche Mannschaft erneut auf einen Hexenkessel ein, zumal die Waliser das letzte von bislang sieben Heimspielen gegen Deutschland (2 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen) im Mai 2002 mit 1:0 gewinnen konnten. "Das ist eine Mannschaft, die sehr zweikampf- und laufstark ist und mit viel Leidenschaft spielt. Diese Tugenden müssen wir in unser Spiel einbringen, um zu bestehen", erklärte Co-Trainer Hansi Flick einen Tag vor dem Abflug des souveränen Tabellenführers der Qualifikationsgruppe D nach Cardiff. Für Lehmann hat der Sieg in England Signalwirkung: "Dort hätte auch kaum jemand damit gerechnet, dass wir gewinnen. Aber wir haben dann trotz der vielen Ausfälle ein gutes Spiel abgeliefert. Und ich bin überzeugt davon, dass uns das auch diesmal wieder gelingt." Er selbst fühlt sich nach seiner rund zweieinhalbwöchigen Verletzungspause wieder fit. "Manchmal zwickt es noch, aber es wird gehen", meinte der 37-Jährige, der bei Fragen nach seiner Zukunft beim FC Arsenal aber äußerst unwirsch reagierte. "Ihre ganzen Interpretationen gehen mir so auf den Nerv. Fragen sie mich also nicht dazu, wie ich ihre Interpretationen interpretiere", raunzte die deutsche Nummer eins einen Reporter an, der sich erdreistet hatte, Lehmanns Position bei dem Londoner Klub in Frage zu stellen. Diese verbale Entgleisung Lehmanns war allerdings der einzige Misston am Donnerstagvormittag. Weitaus gelassener beschrieb Flick in Vertretung für seinen Chef die aktuellen Probleme im Mittelfeld. "In dem gesperrten Bernd Schneider fehlt uns zusätzlich noch ein wichtiger Mann, der schwer zu ersetzen ist", sagte der 42-Jährige, der mit Löw über zwei Varianten nachdenkt. Allzweckwaffe Philipp Lahm, seit der WM bei der Nationalelf nicht mehr in seiner Lieblingsrolle als linker Außenverteidiger aktiv, könnte wie in Wembley als "Sechser" vor der Abwehr im Mittelfeld spielen, aber auch auf die rechte Seite der Viererkette zurückbeordert werden.

"Wir warten noch die restlichen zwei Trainingseinheiten ab und werden am Freitagabend eine Entscheidung treffen", berichtete Flick, der für beide Optionen Argumente hatte: "Er hat in England im Mittelfeld sehr gut gespielt, andererseits kann er auf seiner angestammten Außenverteidiger-Position seine bekannten Qualitäten ins Spiel einbringen." Lahm selbst nahm die Diskussion um seine Person nicht so wichtig: "Ich spiele da, wo der Trainer mich hinstellt. Ich weiß selbst nicht, wo ich mich aufstellen würde." Eine Alternative für das Mittelfeld könnte auch der Leverkusener Simon Rolfes sein, der gerade mal drei Länderspieleinsätze vorzuweisen hat. "Uns ist nicht entgangen, dass er sich in einer sehr guten Form befindet. Er verfügt über die Fähigkeiten, ein Spiel zu gestalten", lobte Flick die Entwicklung des 25-Jährigen. Während hinter der Besetzung der Zentrale und der Viererkette noch Fragezeichen stehen, ist die Besetzung des Angriffs mit dem wiedergenesenen WM-Torschützenkönig Miroslav Klose, der als erfahrenster Akteur in seinem 70. Länderspiel die Kapitänsbinde tragen wird, und Kevin Kuranyi ein offenes Geheimnis. "Wir spielen im Gegensatz zu England wieder mit zwei Spitzen, wobei wohl jeder weiß, wer das ist", meinte Flick, der die Auswahl im Sturm insgesamt als sehr erfreulich bezeichnete. Denn in Mario Gomez, Lukas Podolski und Patrick Helmes stünden Alternativen parat, die allesamt im Training überzeugt hätten.

Nach einer ausführlichen Videoanalyse des Gegners will die deutsche Mannschaft am Donnerstagnachmittag sowie beim Abschlusstraining am Freitagabend in Wales vor allem auf das "Prinzip Ordnung" setzen, an dem es in England trotz des Sieges noch eine Menge auszusetzen gab. "Wir müssen eng und kompakt stehen und unsere Laufwege noch besser verinnerlichen", beschrieb Flick die Arbeit bis zum Spiel.

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