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"Existenzkampf" statt rauschender Seeler-Feier

HSV: "Existenzkampf" statt rauschender Seeler-Feier
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Uwe Seeler wollte sich seinen 80. Geburtstag von diesem desolaten HSV nicht verderben lassen.

"Hamburger geben nicht auf", sagte das Klub-Idol des Bundesliga-Dinos beim Abschied aus dem Volksparkstadion trotzig. Seeler, als Spieler ein nimmermüder Kämpfer, ein Vorbild, war an seinem Ehrentag erneut trauriger Zeuge einer abstiegsreifen Vorstellung seines heruntergekommen Herzensklubs geworden.

"Ich bin natürlich enttäuscht und hätte mir ein paar weniger Geschenke für die Dortmunder in der ersten Spielhälfte gewünscht", sagte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft nach der 2:5 (0:3)-Pleite des Hamburger SV gegen die fokussierte Borussia und sprach damit ganz im Sinne des hilflos wirkenden Trainers Markus Gisdols. Nach der vierten Niederlage im fünften Liga-Spiel unter seiner Leitung fühlte sich der 47-Jährige bereits bemüßigt, den Überlebenskampf an der Elbe auszurufen.

"Es ist für die Mannschaft und den Verein eine sehr schwere Situation", startete Gisdol seine emotionale Rede, das Gesicht gerötet, die Augen weit aufgerissen. Die Erwartungshaltung vor der Saison sei in einem "nicht angemessenen Maße" aufgebaut worden: "Die Realität heißt mit unserer Mannschaft nichts anderes als reiner Existenzkampf." Ab sofort, ab dem 11. Spieltag. Mit einem Kader, der für rund 33 Millionen Euro verstärkt worden ist.

Nichts war es gewesen mit dem "Uwe-Seeler-Effekt", auf den der ganze Klub an diesem besonderen Tag gesetzt hatte. Nach den Ehrungen für den charismatischen Altstar und kurzem Schwelgen in früheren, erfolgreichen Zeiten, wurde den stolzen HSV-Fans die ganze Brutalität der Gegenwart vorgeführt. Insbesondere von BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang, der die völlig überforderte Defensive des Tabellenletzten vor unlösbare Probleme stellte. "Außer Uwe könnt ihr alle gehen", skandierten Hamburgs Anhänger schon vor dem Halbzeitpfiff, die Stimmung an der Elbe kippt immer mehr.

Aubameyang traf gleich viermal (4., 23., 27., 48.) und profitierte bei seiner Gala von eklatanten Fehlern von Hamburgs Ex-Nationaltorhüter René Adler, Kapitän Johan Djourou, des erfahrenen Emir Spahic und vom früh ausgewechselten Cleber. "Normalerweise bist du von diesen Spielern solche Fehler nicht gewohnt", sagte Gisdol: "Ich kann ihnen nicht den Kopf runterreißen, weil sie es nicht mit Absicht machen."

Die taktische Umstellung in der Defensive auf eine Dreierkette funktionierte überhaupt nicht. Der einzige Lichtblick für Seeler war Nicolai Müller, der sich mit einem Doppelpack (55., 81.) wie Dortmunds Ousmane Dembélé (76.) noch in die Torschützenliste eintrug. "Es geht weiter, ich glaube an unsere Mannschaft", sagte Müller im Anschluss.

Doch selbst bei Daueroptimist Seeler schwindet langsam die Hoffnung. Der HSV habe "keine gute Mischung, nur Suppe", hatte die Ikone zuletzt in der Analyse des Kaders gesagt: "Ich habe schon ein bisschen Fladder." Und die ist an seinem runden Geburtstag nicht weniger geworden.

Die Hanseaten scheinen unter der Führung des viel kritisierten Vorstandschefs Dietmar Beiersdorfer unaufhaltsam ihrem ersten Abstieg entgegenzustürzen - doch aufgeben will man beim HSV nicht. Die erste Sofortmaßnahme dürfte die Präsentation eines neuen Sportdirektors werden. Nach der Absage des entnervten Nico-Jan Hoogma gelten Jens Todt (Karlsruher SC) und Horst Heldt (zuletzt Schalke 04) als heißeste Kandidaten.

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