Dies hält Oliver Kuhn, Präsident der Bergischen, jedoch für ein Ablenkungsmanöver der Konkurrenz: „Die Vereine schieben so einfach die Verantwortung von sich weg. Wir definieren unsere Ziele lieber selbst.“
Und das ist in gewisser Weise erst einmal der Wiederneuaufbau nach dem Regionalliga-Abstieg. Nachdem die SSVg im vergangenen Jahr mit Aufstiegscoach André Pawlak und Michael Lorenz gleich zwei Trainer verschlissen hat, soll nun der neue Mann an der Seitenlinie, der ehemalige Krayer Karsten Hutwelker, den Verein wieder auf Kurs bringen. „Er hat ein tolles Konzept vorgelegt und ist heiß auf die Aufgabe. Wir waren schnell von ihm überzeugt“, sagte Kuhn bei der Vorstellung. Wie schnell dies jedoch umzusetzen ist, bleibt laut Kuhn allerdings abzuwarten: „Wir wollen eine sehenswerte Rolle spielen, aber das braucht alles Zeit. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist jedenfalls gut.“
Auch wenn es dabei zum Saisonstart einige Ausfälle zu beklagen gibt. So hat sich Kray-Neuzugang Kevin Kehrmann, der bei den Essenern unter Hutwelker schon einer der absoluten Führungsspieler war, einen Schlüsselbeinbruch zugezogen und wird daher noch zugucken müssen. Aber auch so wollen die Velberter für ihre Mannschaft bis zum 31. August extern noch Qualität hinzugewinnen. Kuhn: „Wir werden personell definitiv noch nachlegen. Wir sind noch auf der Suche nach Leuten für die Offensive, die ein bisschen über dem durchschnittlichen Niveau der Liga sind. Wir schauen mal, was wir noch kriegen können.“
Als ein Zeichen, dass die SSVg doch mit allen Mitteln sofort wieder nach oben möchte, will Kuhn das dennoch nicht verstanden wissen: „Wir werden sehen. Wir peilen einen Platz im ersten Drittel an, alles andere wäre eine Enttäuschung. Uerdingen ist so etwas wie der FC Bayern München der Oberliga, von daher gucken wir, was geht. Wie letztendlich insgesamt alles passt, wird sich zeigen.“