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Dormund: Rassismus hat auf Dortmunder Fußballplätzen keine Chance
Kreis bestraft die Sünder hart

Dormund: Kreis bestraft Rassismus-Sünder hart
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Scheinbar plötzlich ist es wieder da, das Thema "Rassismus auf dem Fußballplatz". Oder war diese Schattenseite des Sports in Wirklichkeit nie von der Bildfläche verschwunden? Abseits des medienwirksamen Asamoah-Weidenfeller-Konflikts begab sich RevierSport im multi-kulturell ausgerichteten Kreis Dortmund auf Spurensuche. Ist Rassismus auf den Amateursportplätzen (wieder) ein Thema?

"Im Moment ist alles normal", sagt Frank-Bernd Meyer, Vorsitzender der Kreisspruchkammer (KSK) in Dortmund. "Aber wir stehen ja auch noch am Anfang der Saison." Ein "großes Rassismus-Problem " sieht er auf den zahlreichen Sportplätzen der Westfalen-Metropole nicht. Doch er weiß von schwierigeren Zeiten zu berichten. "Noch vor einem halben bis dreiviertel Jahr war es schlimmer."

Für Guy Nzinga, nach fast einem Jahrzehnt im Dortmunder Fußball mittlerweile bei EtuS Schwerte aktiv, liegt die letzte bittere Erfahrung erst wenige Wochen zurück. In einem Vorbereitungsspiel gegen Kreisligist Alemannia Scharnhorst wurde der dunkelhäutige Spieler mit den Worten "Du Affe" beschimpft. "Der Spieler fand es sogar noch lustig und es kam keine Entschuldigung", meint der 30-Jährige. "Dabei kann ich es akzeptieren, wenn jemand so etwas aus der Frustration heraus sagt."

Marco Schott, Spielertrainer bei Westfalia Wickede (Bezirksliga) hat "solche Dinge noch nicht drastisch miterlebt." In der Emotion des Spiels werfe man sich auch härtere Wörter an den Kopf. "Aber es muss immer Rahmen bleiben. Außerdem sollte man so etwas persönlich nach dem Spiel regeln. Dann kann man über alles sprechen" Diese Auffassung teilt Yakup Sahin, Vorsitzender des A-Liga-Aufsteigers SV Kocatepe Camii. "Die Medien übertreiben solche Vorfälle oft." Rassistische Ausfälle gegen sein türkisches Team hat er noch nicht erlebt. "Es gibt natürlich Provokationen. Aber das ist auch in Ordnung, das gehört dazu."

Zumindest wird deutlich: Vereine und Funktionäre sind sich des Themas durchaus bewusst. Die KSK spricht mittlerweile harte Strafen gegen Spieler aus, die ihren Gegner rassistisch beleidigen. "Das Strafmaß ist höher als bei anderen Platzverweisen", sagt Frank-Bernd Meyer. Die höchste Sperre wegen einer rassistischen Beleidigung lag nach seiner Aussage in der vergangenen Saison bei drei Monaten. "Viele wissen überhaupt nicht, was sie da sagen", schildert Meyer seine Erfahrung aus den KSK-Sitzungen. Voraussetzung für jegliche Sperre ist dabei natürlich, dass der Schiedsrichter die Diskriminierung unmittelbar mitbekommt.

Verhindern lässt sich Rassimus auf dem Fußballplatz wohl nie. "Solche Leute gibt es leider", sagt Guy Nzinga, der sich noch härtere Strafen für die Täter wünschen würde. Schlechte Vorbilder aus der Bundesliga kann der Amateursport dabei ganz und gar nicht gebrauchen. "Wenn es sich als wahr herausstellt, sollte Weidenfeller für seinen Fehler bestraft werden", sagt deshalb Yakup Sahin.

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