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Schalkes Ernst: "Vielleicht schieße ich ja einen an"
Keine Pläne Richtung Nationalelf

Schalkes Ernst: "Vielleicht schieße ich ja einen an"
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Das Schalker Trainingslager ist beendet, Coach Mirko Slomka bereitete seine Jungs mit harten Eineiten auf die kommende Bundesliga-Spielzeit vor. Schließlich verfolgt man das Ziel, wieder ganz oben dabei zu sein. Keine leichte Aufgabe mit einem Blick auf die nationale Konkurrenz. RS unterhielt sich mit Schalkes Fabian Ernst.

Fabian Ernst, wie gefällt Ihnen die neue Qualität in der Schalker Vorbereitung?

Für uns Spieler gibt es sicher schönere Dinge, als den Tag auf dem Laufband zu verbringen und von Kopf bis Fuß getestet zu werden. Aber das ist alles sehr professionell und erinnert ein wenig an die Nationalmannschaft vor der WM. Der Trainerstab wurde erweitert, wir haben jetzt sogar einen Professor an Bord. Und die Einheit am vergangenen Montag mit den Fallschirmen war mit die härteste, die ich bisher unter Mirko erlebt habe. Sie waren einer der Spieler, die Verstärkungen gefordert haben.

Ist der Schalker Kader nicht stark genug, um die Ziele zu erreichen?

Lincoln war für mich persönlich ein sehr wichtiger Akteur, deswegen habe ich mich so geäußert, dass ich seinen Weggang als Verlust für uns empfinde. Ivan Rakitic und Mesut Özil haben als Zehner zwar eine Menge Potenzial, man sollte ihnen aber nicht die Bürde auferlegen, mit 19 Jahren eine Mannschaft in der Champions League zu führen.

Der Konkurrenzkampf im Team scheint aber härter als je zuvor zu sein!

Gerade auf meiner Position ist sie momentan noch nicht so groß. Jermaine Jones hat lange gefehlt und ist erst jetzt auf dem Weg in die Mannschaft und Zlatan Bajramovic ist noch angeschlagen. Ich will für mich aber keinen Freifahrtschein, sondern muss durch Leistung überzeugen. Insgesamt haben wir im Mittelfeld mit Kobi, Zlatan und Jermaine gestandene Bundesligaspieler, die alle was auf dem Kasten haben. Vielleicht müssen sie nur noch mehr in die Verantwortung genommen werden.

Und wie schätzen Sie die Konkurrenz in der Bundesliga ein? Es braucht immer Zeit, bis sich eine Mannschaft findet, das gilt auch für Bayern München. Wir sind eingespielt und haben eine große mannschaftliche Geschlossenheit. Teamgeist und Wille sind unser Vorteil. Trotzdem haben uns nicht viele auf der Rechnung, weil sie denken, das letzte Jahr hat uns einen Knacks verpasst. Stuttgart ist da das beste Beispiel, wie man positiv überraschen kann.

Ist durch die verpasste Meisterschaft der Druck auf Schalke noch größer geworden? Ich bin grundsätzlich kein Typ, der sich gerne mit der Vergangenheit beschäftigt. Die Motivation mit Schalke Meister zu werden, ist immer groß und nicht dadurch größer, dass wir es in der letzten Saison so knapp verpasst haben. Aber es stimmt schon: Wenn du so lange an erster Stelle standest und dann kurz vor Schluss noch abgefangen wurdest, sehen viele das als schlecht an, was gar nicht so schlecht war.

Ist das ein Unterschied zwischen Schalke und Ihrem früheren Verein Werder?

In Bremen musstest du nicht, konntest aber Titel holen. Dadurch hast du dort einfach lockerer aufgespielt. Dieses Müssen sollte bei uns auch aus den Köpfen. Wir haben schließlich genügend Leute im Kader, die Führungsaufgaben übernehmen können.

Sie gehören zu diesen. Wird es für Sie einfacher, wenn Ihnen nach zwei Jahren ohne Treffer endlich Ihr erstes Pflichtspiel-Tor für Schalke gelingt?

Das wurmt mich schon! Wenn es normal läuft, mache ich drei, vier Tore pro Saison. In der vergangenen Serie hatte ich, wie gegen Cottbus oder in Bochum, schon ganz gute Chancen zu treffen. Vielleicht schieße ich ja in der kommenden Serie irgendwann mal einen an und der Ball geht rein... Nach Beendigung der Spielzeit steht die EM 2008 an. Denken Sie noch an die Rückkehr in die Nationalmannschaft? Nein, ich habe keine großen Pläne in Richtung Nationalelf. Das Thema ist für mich so gut wie durch. Ich habe zwei, drei Jahre lang probiert, mir dort etwas zu erarbeiten und bräuchte jetzt mindestens wieder ein halbes Jahr, um mir dort ein gewisses Standing zu verschaffen. Ehrlich gesagt, habe ich keine Lust dazu, mich da als 18. oder 19. Mann auf die Bank zu setzen, zumal ich nicht davon ausgehe, dass eine Einladung kommt.

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