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Im Interview: Henry Maske
"Auf keinen Fall mache ich weiter"

Im Interview: Henry Maske
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Henry Maske konnte noch einmal triumphieren. Der 43-Jährige stellte gegenüber den fragenden Reportern heraus, dass die Psyche das entscheidende Kriterium für seinen Sieg gegen Virgil Hill war. Spekulationen über mögliche weitere Kämpfe erteilte Maske eine Absage. Insgesamt sahen rund 16 Millionen Menschen an den TV-Geräten einen überglücklichen Maske, der sich anders als noch im Vorfeld des Kampfes, nach zwölf Runden und um etwa drei Millionen Euro reicher äußerst gesprächig zeigte.

Frage: "Henry Maske, die Revanche gegen Hill ist Ihnen geglückt. Hatten Sie irgendwann mal Zweifel an Ihrem Vorhaben?"

Henry Maske: "Natürlich muss man sich bei einem solchen Comeback viele Fragen beantworten. Aber in den letzten zehn Tagen vor dem Fight habe ich gespürt, dass ich das schaffen kann, und auch die Sicherheit bekommen. Da hat mein Trainer Manfred Wolke mir gezeigt, wie es gehen muss. Die Beine haben mitgespielt, die Führhand hat mitgespielt und die Zuversicht nahm zu. Der Wechsel zu Manfred Wolke kam gerade noch rechtzeitig. Ich bin ein Boxer, der strategisch vorgeht." Frage: "In den ersten beiden Runden merkte man Ihnen die zehn Jahre Pause an. Beschreiben Sie die Entwicklung des Kampfes."

Maske: "Ich musste zunächst ein Bild bekommen, wie Hill boxt. Ich habe schon von der ersten Runde an gemerkt: zehn Jahre Pause ist besser als zehn Jahre durchboxen. Die Zuschauer haben mir die Zeit gegeben, den Kampf mit dem Kopf zu gestalten. Es war definitiv ein Kopfkampf. Mitte der Distanz war zu spüren, dass ich den Spieß umgedreht hatte."

Nach zehn Jahren wieder (einmalig) im Ring und siegreich: Henry Maske. (Foto: firo)

Frage: "Vergangenes Jahr haben Sie die Entscheidung für ein Comeback getroffen. Dann folgten 55 Wochen harte Vorbereitung. Wie haben Sie diese Zeit mit all den Zweifeln und Zweiflern bewältigt?" Maske: "Das Entscheidende war, ich habe an mich geglaubt, habe immer im richtigen Moment Vernunft walten lassen, bin nicht unruhig geworden. Habe gesagt: ich wollte das, gehe jetzt da durch, höre nicht auf andere. All die Dinge haben mich immer wieder motiviert und mir den Psychologen erspart. Es war anders als damals gegen Hill: Ich hatte ein Stück weit Ruhe und dachte: Warum gehts so gut, ich muss jetzt unruhig werden. Jetzt weiß ich, warum: Ich war zehn Jahre reifer geworden. Wer meint, dass ich reingegangen bin, weil ich das ganze Blitzlichtgewitter noch mal erleben wollte, der täuscht sich."

Frage: "Sie haben sich wie ein kleines Kind gefreut ..."

Maske: "Ich empfinde keine Genugtuung".

Maske: "Mir geht es klasse, mir geht es gut. Ich hatte nie Probleme, meine Gefühle zu zeigen. Vor zehn Jahren waren es Tränen, nun ausgelassene Freude. Wer fragt mich jetzt noch nach meinem Alter?" Frage: "Sie mussten vor dem Kampf eine Menge Kritik einstecken. Empfinden Sie Genugtuung?

Maske: "Ich empfinde keine Genugtuung, dazu habe ich in den vergangenen 23 Jahren zuviel erlebt." Frage: "Es war nach einem Jahrzehnt mal wieder ein rauschendes Box-Fest in Deutschland. Die Fans und die Prominenz waren begeistert, die TV-Macher auch. Gibt es nicht doch noch einen weiteren Kampf mit Henry Maske?"

Maske: "Es war der Abschluss einer langen Karriere. Und ich freue mich auch darüber, dass ich diesen mit Manfred Wolke hatte. Ich habe sehr viel gewonnen. Ich habe mir schon vor über zehn Jahren gewünscht, so abzutreten. Ich muss Virgil indirekt dafür danken, denn als er mit 42 Jahren noch einmal Weltmeister wurde, fing es in mir an zu kribbeln. Ich war ruhig und gelassen und hatte trotzdem ein gutes Gefühl. So darf man aufhören. Ich habe ein Versprechen gegeben, und daran werde ich mich halten: Das war eine letztmalige Sache. Das war eine besondere Geschichte, das wars dann aber auch. Auf keinen Fall mache ich weiter."

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