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MSV: Björn Schlicke zum Kapitän ernannt / Keine ungewohnte Rolle

MSV: Björn Schlicke zum Kapitän ernannt / Keine ungewohnte Rolle

MSV-Chef Walter Hellmich reiste aus dem Trainings-Camp des MSV mit einem guten Gefühl ab.

MSV-Chef Walter Hellmich reiste aus dem Trainings-Camp des MSV mit einem guten Gefühl ab. „Mit Björn Schlicke haben wir einen aufrichtigen Burschen als neuen Kapitän bekommen, er ist menschlich und charakterlich absolut positiv, ein guter Junge“, stellte der Vorsitzende fest. Schlicke selbst wirkt in seiner neu definierten Rolle zwar äußerlich cool, gibt aber zu: „Überrascht hat mich diese Entwicklung schon.“ RevierSport unterhielt sich mit dem neuen Zebra-Leithengst.

Björn Schlicke, Kapitän waren Sie schon beim 1. FC Köln, also betreten Sie kein Neuland.

In Köln hatte ich die Binde, weil Sebastian Schindzielorz, der eigentlich als Spielführer auflaufen sollte, oft verletzt ausgefallen ist.

Welche Symbol-Kraft geht von dem Stoff-Streifen am Oberarm aus?

Ich brauche keine Spielführer-Binde, um meine Meinung zu sagen. Von meiner Art werde ich mich bestimmt nicht groß verändern. Aus der Mannschaft habe ich nach der Bekanntgabe schon Zustimmung erfahren, das hat mich gefreut. Für mich ist die Ernennung eine Ehre und Bestätigung zugleich. Ich werde mich darauf aber nicht ausruhen.

Wie lange sollen Sie die neue Funktion ausüben?

Ich gehe davon aus, dass es zunächst Mal bis zum Saisonende so bleibt.

Was sagen Sie zur Demission von Vorgänger Georg Koch?

Ich habe von der ganzen Sache nichts gewusst, bevor Walter Hellmich einige Worte an die Mannschaft gerichtet hat. Wir haben erfahren, dass es aus seiner Sicht besser ist, wenn Georg das Amt nicht mehr ausübt. Georg ist aber ein Spieler, der weiterhin ein gewichtiges Wort in der Mannschaft hat.

Der Startschuss in Koblenz ist nur noch eineinhalb Wochen entfernt. Ist die kurze Vorbereitung nach Ihrem Geschmack?

Ich denke schon, dass es ein Vorteil ist, recht früh wieder zu beginnen und sich nicht ewig lange für die erste Begegnung zu präparieren.

Wie beurteilen Sie die bisherige Leistung des MSV in der Zweiten Liga?

Wir haben eine zufriedenstellende Halbserie gezeigt. Mit vier Punkten mehr wären die letzten sechs Monate richtig gut gewesen. Mich ärgert es ehrlich gesagt schon, dass wir gegen die sogenannten Kleinen recht viele Punkte liegen gelassen haben.

Ihre Meinung zu den Konkurrenten?

Erzgebirge Aue hat vielleicht etwas über seine Verhältnisse gespielt. Das wird sich in der Rückrunde sicher relativieren. Köln müsste viel weiter oben dabei sein, wird im Jahr 2007 sicherlich besser spielen, aber nicht mehr ganz herankommen. Karlsruhe und Hansa Rostock, die ja mit uns auf Aufstiegsplätzen überwintern, kommen noch zu uns in die Arena. Das werte ich schon als Vorteil.

Würden Sie das 5:3 in Fürth als Aha-Effekt bezeichnen?

Nach der ersten Halbzeit hätte niemand auch nur fünf Euro auf uns gesetzt. Wenn die Begegnung ohne Pause weitergelaufen wäre, hätten wir das Ding ganz klar verloren. Ich fand es super von der gesamten Truppe, wie wir da eine drohende Niederlage in einen Sieg umgedreht haben.

Eine Mannschaft mit Charakter?

Ja, nicht nur da haben wir eine Reaktion gezeigt, auch in anderen Partien haben wir nach Rückständen eine Reaktion gezeigt. Selbst beim 0:1 in Rostock, unserer einzigen Niederlage, haben wir uns gut aus der Affäre gezogen und mit etwas Pech verloren. Wenn es dabei bleibt, dass wir die gesamte Saison nur ein Mal als Verlierer vom Platz gehen, hätte ich nichts dagegen.

Welche Ausbeute ist erforderlich, um den Sprung zu packen?

Wenn wir noch Mal 32 Punkte einfahren, dann sind wir ganz dick dabei. Das Potenzial für den Aufstieg haben wir.

Trainer Rudi Bommer charakterisiert die Truppe als „nicht einfach“. Wie analysieren Sie das Team-Innenleben?

Ich bin ganz klar dafür, dass jeder seine Meinung sagen soll. Schorsch Koch ist ein anderer Typ, als Mo Idrissou oder ich es bin. Aber verschiedene Ansichten sind meiner Auffassung nach besser, als nur immer alles abzunicken. Es ist normal, dass nicht 20 Leute ständig zusammen essen gehen. Dafür sind die Charaktere auch zu unterschiedlich. Wichtig ist unter dem Strich eine profihafte Einstellung, dass man mit allen zurecht kommt und gemeinsam Erfolg hat. Für mich wäre es ein Traum, wieder in die Bundesliga zu kommen. Da will ich mit dem MSV hin.

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