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DFB-Sportgericht vertagt sich

DFB-Sportgericht vertagt sich
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Kein Ergebnis erzielt: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat im Manipulationsskandal die Entscheidung über eine Wiederholung der Zweitliga-Partie zwischen dem Karlsruher SC und dem MSV Duisburg vertagt.

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat im Zuge des Wett- und Manipulationsskandals in der Entscheidung über eine Wiederholung der Zweitliga-Partie zwischen dem Karlsruher SC und dem MSV Duisburg (0:3) keine Einigung erzielt und die Verhandlungen vertagt. Die Gespräche werden am Dienstag (29. März/16.15 Uhr) in Frankfurt fortgesetzt.

"Es besteht dringender Verdacht"

"Es besteht dringender Verdacht eines unsportlichen Verhaltens im Zusammenhang mit den Manipulationen. Der erhebliche Verdacht bezieht sich im Wesentlichen auf die Aussagen des Hauptbeschuldigten Robert Hoyzer", sagte der DFB-Kontrollausschussvorsitzende Horst Hilpert dem Sport-Informations-Dienst (sid). Im Interview mit dem DSF wurde Hilpert noch deutlicher: "Ich bin mir nicht sicher, ob nicht auch in Richtung Felix Zwayer Gelder geflossen sind." KSC-Anwalt Christoph Schickhardt meinte: "Das Verhältnis zwischen Felix Zwayer und Dominik Marks stinkt zum Himmel."

Bereits bei Zwayers Zeugenaussage Zwayers zum Spiel zwischen dem KSC und Duisburg hatte Hilpert mit erhobener Stimme darauf hingewiesen, dass er den Ausführungen Zwayers vor dem DFB-Sportgericht keinerlei Glauben schenkt. "Sie lügen", meinte Hilpert unmissverständlich.

Zwayer hatte bei der Zeugenbefragung durch Richter Rainer Koch (Poing) angeben, dass er vor dem Spiel recht unmissverständlich von Marks darauf angesprochen worden sei, ob er sich vorstellen könne, etwas "dazuzuverdienen". Obwohl Hoyzer bereits im Oktober 2004 den Versuch gestartet hatte, ihn anzuwerben, hätte er die Anfrage von Marks nach dem "Zuverdienst" zu seinem normalen Schiedsrichter-Honorar "nicht einordnen" können.

Zwayer unter Beschuss

Daraufhin hatte zunächst Schickhardt den sich in Widersprüchen verstrickenden Zwayer als "Lügner" bezeichnet. Der gleichen Meinung schloss sich danach auch Hilpert an, der den beschuldigten Zwayer zuvor mehrfach aufgefordert hatte, die ganze Wahrheit zu sagen. Ansonsten müsse er davon ausgehen, dass "sobald sich Dominik Marks in der U-Haft äußert", seine Karriere als Schiedsrichter schon in den kommenden Tagen beendet sein könnte. "Marks steht die U-Haft möglicherweise nicht mehr lange durch. Dann können sie als Kronzeuge einfach nicht mehr zählen und werden nie mehr als Schiedsrichter eingesetzt. Dann können sie in der B-Klasse pfeifen", polterte Hilpert.

Dabei hatte Zwayer den Skandal überhaupt erst ins Rollen gebracht. Der 23-Jährige, erst seit Saisonbeginn Assistent in der zweiten Liga, hatte im Dezember seinen Berliner Kollegen Lutz-Michael Fröhlich über "Merkwürdigkeiten" bei Hoyzer berichtet. Hoyzer hat Zwayer nach dessen Angaben bereits im vergangenen Oktober in die Manipulationen einbinden wollen und mit Geldscheinen gewunken.

Wegen seiner Offenbarung fühlte sich Zwayer am Mittwoch zu Unrecht angegriffen. "Ich bin doch in dieser Geschichte sowieso der größte Verlierer überhaupt", meinte Zwayer, der mit seinen widersprüchlichen Angaben zum Spiel in Karlsruhe das eigentliche Verfahren in den Hintergrund drängte.

Bis zur Wiederaufnahme der Verhandlung am Dienstag (16.15 Uhr) erwartet das DFB-Sportgericht weitere Informationen seitens der Staatsanwaltschaft. Dann soll endgültig über eine mögliche Wiederholung der Partie Karlsruhe gegen Duisburg entscheiden werden.

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