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SCHALKE - Bauernopfer gesucht

SCHALKE - Bauernopfer gesucht
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Nach der Durchsuchungsaktion im Rathaus Buer (RS berichtete) erreichten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Essen gegen den FC Schalke in dieser Woche die S04-Geschäftsstelle.

Nach der Durchsuchungsaktion im Rathaus Buer (RS berichtete) erreichten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Essen gegen den FC Schalke in dieser Woche die S04-Geschäftsstelle. Kam die Visite bei der Stadt unangemeldet, war das Treffen mit dem königsblauen Vorstand am Ernst-Kuzorra-Weg 1 abgesprochene Sache. Finanzchef Josef Schnusenberg und Geschäftsführer Peter Peters empfingen die Beamten nicht ohne leere Hände, "uns sind Unterlagen übergeben worden", bestätigte Oberstaatsanwalt Willi Kassenböhmer.

Wie lange sich die Recherchen hinziehen und welche Konsequenzen es für den Club geben kann, ist bislang noch offen. "Wir werden uns nicht zu einem laufenden Verfahren äußern", schmetterte Peters eine RS-Anfrage zum heiklen Sachverhalt ab.

Im Visier der Justiz stehen neben ihm und Schnusenberg auch Ex-Manager Rudi Assauer, der ehemalige Stadtkämmerer Rainer Kampmann (inzwischen Hauptabteilungsleiter Finanzen beim WDR) sowie S04-Aufsichtsrats-Mitglied Hans-Joachim Burdenski (zugleich Leiter des städtischen Liegenschaftsamtes). Die Affäre um den Kauf des Parkstadions im Jahr 2003 für einen Euro und die anschließende bilanzielle Bewertung in Höhe von 15,6 Millionen Euro könnte auch noch Oliver Wittke erreichen. Der NRW-Bauminister war zur Zeit des Parkstadion-Deals noch Gelsenkirchens Oberbürgermeister.

Immerhin wurde der Vorwurf der Bilanzfälschung und Insolvenzverschleppung gegen Schnusenberg, Peters und Assauer inzwischen abgemildert, ermittelt wird nun wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und des Verstoßes gegen Bilanzierungsvorschriften. Kampmann und Burdenski müssen sich mit dem Vorwurf der Untreue zum Nachteil der Stadt auseinandersetzen.

Am Ende wird Schalke - bis auf die üblichen negativen Schlagzeilen - vermutlich relativ unbeschadet aus der Angelegenheit herauskommen. Vielleicht wird ja bei der Stadt ein Bauernopfer mit weniger prominentem Namen gefunden, um die Sache ein für alle mal ruhen zu lassen.

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