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Der MSV-Fanblog
Senfgurken leckerer als Pommes Rot-Weiß?

Genau wie im letzten Jahr hat Walter Hellmich auch in der kommenden Spielzeit den Aufstieg wieder fest im Visier. Ob's diesmal klappt ist ungewiss.
Genau wie im letzten Jahr hat Walter Hellmich auch in der kommenden Spielzeit den Aufstieg wieder fest im Visier. Ob's diesmal klappt ist ungewiss.
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Erst Markus Brzenska und jetzt Sergiu Radu. Dass unser Innenverteidiger vor ein paar Wochen in die Lausitz gewechselt ist, habe ich mittlerweile weggesteckt.

Was soll’s, die Verantwortlichen vom FC Energie scheinen ja seit neuestem äußerst liquide zu sein. Oder liegt die transfertechnische Chancenlosigkeit unseres Klubs vielleicht an der eigenen finanziellen Schwäche, so dass selbst Klubs wie der Absteiger aus dem Osten der Republik die Nase immer wieder vorne haben. Immer wieder? Ja genau, denn mit dem rumänischen Angreifer Radu haben die Cottbuser dem MSV jetzt den nächsten Mann weggeschnappt.

Mochte man dem allgemeinen „Singsang“ im Blätterwald glauben schenken, so war der ehemalige „Geißbock“ zumindest noch Mitte der nun auslaufenden Woche eine echte Alternative für den Duisburger Sturm. Aber nein, der Mann geht lieber zu den Rot-Weißen nach Brandenburg. Eigentlich logisch, hat der Goalgetter doch schon einmal in Cottbus gekickt und kennt sich deshalb im Stadion der Freundschaft bestens aus.

Zebrastreifen weiß und blau - der MSV-Fanblog

Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab

An den kulinarischen Vorzügen der Stadt an der Spree kann die Entscheidung gegen Blau-Weiß gestreift jedenfalls nicht liegen, oder gibt es tatsächlich Menschen die eine profane Senfgurke einer ordentlichen Portion Pommes Rot-Weiß vorziehen würden. Ich kann und will mir das nicht vorstellen.

Doch ganz egal ob mit oder ohne rumänische Verstärkung, wir werden ja sowieso „eine tolle Saison erleben.“ Werden wir nicht? Natürlich werden wir. Wer wagt denn dies zu bezweifeln? Schließlich hat „Chef“ Hellmich die Elf im Trainingslager beobachtet und festgestellt: „Das Team ist hoch motiviert. Wir haben eine bombenstarke Truppe. Deshalb geht am Ziel Aufstieg auch nichts vorbei.“ So wie im letzten Jahr. Da war der Wortlaut in der vorsaisonalen Phase ein ganz ähnlicher. Leider galoppierten dann die „Zebras“ am Aufstieg deutlich vorbei.

Und deshalb bemerkt der Klub-Boss auch noch vielsagend: „Ob es klappen wird, muss man sehen.“ Fest steht aber: „Wir werden eine große Rolle spielen.“ An dieser Stelle würde es mich doch sehr wundern, wenn der ein oder andere Anhänger nun anderer Meinung ist. Um nicht in den Verdacht zu geraten ein notorischer Defätist und Meckerer zu sein, möchte ich eines ganz klar herausstellen. Nachdem ich zuletzt wochenlang am „MSV-Du-bringst-mich-zur-Verzweiflung-Syndrom“ gelitten hatte, befand ich mich in der jüngsten Vergangenheit eindeutig auf dem Weg der Besserung. Meinem letzten Beitrag an gleicher Stelle war der „Heilungsprozess“ lesbar anzumerken.

Sergiu Radu (Foto: firo).

Und noch immer halte ich unsere jetzige Equipe für eine gute Zweitliga-Truppe, dennoch kann ich großspurige Ankündigungen, wie die soeben zitierten, wirklich nicht mehr hören. Nicht nur dass solche Aussprüche derzeit aufgrund der personellen und finanziellen Lage einfach unangebracht sind, auch aus psychologischer Sicht wirken solche Sätze, legt man die Erfahrungen aus der Vorsaison einmal zugrunde, völlig deplatziert.

Die Spieler mögen mit solchen Zitaten vielleicht noch umgehen können, doch die Fans können es, zumindest in dem hier vorliegenden Fall, irgendwann nicht mehr. Dabei sind genau solche Parolen doch genau das, was „wir“ Fans hören wollen. Das ist jedenfalls die Meinung derer, die jetzt sagen, welches Ziel soll der Verein denn sonst ausgeben? Es kann doch keiner sagen, dass er nicht aufsteigen möchte, oder?

Stimmt, vielleicht könnte man es aber einmal vermeiden ständig Erwartungen zu wecken, die am Ende zumeist doch nur enttäuscht werden können. Im Falle nicht immer wieder unnötig geweckter Erwartungen, fiele der Unmut der Tribüne dann in Zeiten des Misserfolgs wahrscheinlich nur halb so stark aus und die Mannschaft hätte endlich einmal Zeit ohne den ganz großen Druck (und damit meine ich explizit nicht den Druck der Anhänger als Auslöser für das Versagen der Akteure!) über einen längeren Zeitraum zusammenzuwachsen. Der Erfolg kommt dann von ganz alleine.

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