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Ob ich verroste und verkalke: Der S04-Fanblog
Das grobschlächtige Gesicht des Glücks

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Rinat Dassajew ist so ziemlich genau das äußerliche Gegenteil dessen, was man sich unter einer Glücksfee vorstellt. Und sein Griff in die Trommel am Freitagmittag in Nyon sorgte bei der Delegation aus Gelsenkirchen prompt für versteinerte Mienen. Denn der sowjetische Rekordtorhüter bescherte uns Königsblauen nicht nur das Hammer-Los FC Barcelona, sondern legte auch fest, dass die Westfalen zuerst in der Heimat antreten müssen. Ist das der größte anzunehmende Unfall, der dem FC Schalke passieren konnte? Ich finde nicht!

Die Vorzeichen sind völlig eindeutig: Barca ist der turmhohe Favorit im Viertelfinale, der S04 hingegen krasser Außenseiter. Möglicherweise ist aber genau das unsere Chance und die Slomka-Elf hat das Glück, dass die Top-Stars um Ronaldinho den letzten deutschen Vertreter in der Königsklasse auf die leichte Schulter nehmen. Ein Weiterkommen gegen Istanbul oder Rom wäre zwar wahrscheinlicher gewesen, aber eine Garantie auf Qualifikation für die Vorschlussrunde wäre auch ein vermeintlich einfacheres Los nicht gewesen.

Ehrfurcht statt Euphorie

Bevor die Euphorie bei Fans und Umfeld schon Frühjahrsknospen sprießen lässt und die ersten ihre Flüge nach Moskau buchen, ist nun also Ehrfurcht vor den Spaniern angesagt. Denn nur zwei absolut herausragende Leistungen der ganzen Mannschaft – und nicht nur von Manuel Neuer – könnten für die Knappen zum Halbfinale reichen. Eine Vorstellung wie in der letzten Runde würden die Katalanen im Gegensatz zu den Portugiesen wohl knallhart bestrafen. Dann könnten die Schalker, die ausgezogen waren, um Geschichte zu schreiben, als geprügelte Hunde aus dem Camp Nou ins Ruhrgebiet zurückkehren.

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Noch zu Zweitliga-Zeiten kam der kleine Elmar irgendwie auf die abenteuerliche Idee, sich mit ganzem Herzen dem FC Schalke 04 zu verschreiben. Dass der "geilste Klub der Welt" ihm in den folgenden Jahren neben einiger Freude auch unendlich viel Leid bescheren sollte, war ihm damals noch nicht klar. Nun versucht er sein königsblaues Gefühlschaos in seiner wöchentlichen Fan-Kolumne so gut es geht zu ordnen.

Der viel beschworene Vorteil, zuerst zu reisen und dann den Gegner im entscheidenden Spiel vor eigenen Fans zu empfangen, ist meines Erachtens im Übrigen gar nicht so groß. Was nützt das Heimrecht beim Rückspiel, wenn die eigene Elf im Hinspiel bereits mit drei Gegentoren gedemütigt worden ist? Ich sehe es wie Manager Andreas Müller: Vielleicht kann ein knapper Heimsieg zu einer Vorlage für ein Schalke-Wunder werden, das dann in der Ferne perfekt gemacht werden muss. Insofern ist das Weiterkommen gegen Porto ein gutes Omen für die Runde der letzten acht.

Der Nerventerror namens "Sessionerror"

Und ich werde live dabei sein. Der Mitglieder-Ticketverkauf am Mittwoch war jedoch einmal mehr eine Story für sich. Nach geschlagenen sieben Stunden vor dem Rechner bin ich nun gut 70 Euro ärmer, aber um die Eintrittskarte für einen Meilenstein der Vereinsgeschichte reicher. Oberhalb der Pressetribüne werde ich mitfiebern, knapp unter dem Dach kann ich wahrscheinlich besser RS-Redakteur Heiko Buschmann auf die Finger gucken als Details des Spielgeschehens erkennen. "Immerhin" werden die sagen, die bei der Ticket-Lotterie leer ausgegangen sind.

Die Misere mit dem Online-Ticketshop ist jedoch ein anderes Thema. Genau wie die aktuelle Pflichtaufgabe ab 20.30 Uhr. Darum gilt: Bitte schnell den Schalter umlegen und nicht länger von Heldentaten am 1. April träumen. Die Realität kommt aus Duisburg, steckt im Tabellenkeller und will erst einmal bezwungen werden. Damit wir noch öfter seufzen können: "Verdammt, gegen Barcelona!"

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