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Überrascht mich, begeistert mich!

RWE-Fanblog: Überrascht mich, begeistert mich!
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Mit einem Flutlichtspiel startet Rot-Weiss Essen in die Saison und in eine neue Zeitrechnung. Seit dreißig Monaten schreibe ich nun den RWE-Fanblog.

Zum dritten Mal nun einen Beitrag zum Saisonauftakt. Und noch nie über eine solch tiefe Spielklasse wie jetzt.

NRW-Liga also. Rot-Weiss ist nun wieder da, wo sie waren, als ich noch kein wirklicher Fan war, sondern eher sympathisiert habe mit dem Verein, der eben der Verein aus meiner Heimatstadt war (an ETB habe ich damals, obwohl aus dem Essener Süden stammend, nie gedacht). Und daher sitze ich nun da, am Abend vor dem Saisonstart und bin mir nicht einmal mehr sicher, ob ich mich auf diese Spielzeit so richtig freue. Ich denke, damit bin ich nicht der einzige.

Erst fern von seiner Essener Heimat entdeckt Hendrik Gerstung die Leidenschaft für den Klub aus seiner Geburtsstadt. Denn wer wissen will, was „Fan sein“ wirklich bedeutet, der landet irgendwann an der Hafenstraße: Nirgends sonst erlebt man die Gefühlsverbindung Verehrung und Verzweiflung so intensiv – „Oh RWE“. Im RWE-Fanblog gibt Hendrik den rot-weissen Anhängern nun eine Stimme.

Und gerade deshalb dürfte der Saisonstart so wichtig sein, weil mit ihm die Frage verbunden ist, ob RWE noch einmal so etwas wie Euphorie entfachen kann, ob der Verein die Fans weiter anlockt, die vor wenigen Jahren noch zweitklassig unterstützen durften. Gewinnt man die ersten Spiele, kann ich mir gut vorstellen, dass die RWE-Fans wieder so „bekloppt“ sind und an alles glauben – positiv gemeint. Doch wenn es schief geht, ist irgendwann auch deren Leidensfähigkeit ausgeschöpft.

Natürlich hat der Neustart etwas Gutes, auch wenn ich wohl kein Wort häufiger benutzt habe in meinen Blogeinträgen als Neustart, gibt ja immer wieder einen an der Hafenstraße – same procedure every year. Denn rechnet man kühl, ist der Deal „eine Liga tiefer, dafür 13 Millionen Euro Schulden vom Hals“ sicher nicht der schlechteste und ermöglicht dem Verein nicht nur das Überleben, sondern auch eine langfristige Perspektive. Geduld müssen wir nun eben mitbringen. Geduld, die man aber vielleicht eher hat mit jungen Burschen wie Brauer, wie Huschka, Enzmann oder Lenz. Das theoretische Identifikationspotenzial ist mit dieser Truppe deutlich größer als in den Vorjahren, auch wenn das bei einem ordentlichen Fehlstart wohl trotz aller guten Vorsätze schnell vergessen würde.

Ich bin ernüchtert

Ich bin ja mittlerweile dafür bekannt, dass ich häufig zu optimistisch bin, zu rosige Visionen bezüglich RWE habe. Dem ist diesmal nicht so, die Entwicklung seit ich Fan bin (von Liga zwei in die NRW-Klasse) hat auch mich ernüchtert. Der Spruch „von Spiel zu Spiel denken“ ist bei RWE nun angesagt, das gilt auch für die Erwartungen der Fans, die sich eh Woche für Woche ändern in Essen.

Ich wäre schon dankbar, wenn man sicher die Liga halten würde, ganz ehrlich. Und natürlich weiß ich, dass ich doch wieder das Auftaktspiel im Liveticker verfolge oder mich sofort über Ergebnisse informiere, denn ganz abschalten kann man ja doch nicht vom RWE. Meine Dosis wird kleiner sein, meine Blogbeiträge seltener – aber ich bin offen, mich von dieser Truppe überraschen und begeistern zu lassen.

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