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Der MSV-Fanblog: "Le Club, c’est moi!"
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Der MSV hat aus den letzten zwei Spielen vier Punkte geholt. Doch so richtig kann ich mich darüber nicht freuen. Denn die Nebengeräusche an der Wedau nehmen zu.

Zwar sind die Chancen auf Platz drei (sechs Punkte Rückstand auf den FC Augsburg) und damit auch die Möglichkeit in der Relegation den fußballerischen Kompass doch noch auf Liga eins zu stellen weiterhin gegeben, doch die unschönen Zwischenlaute im Umfeld des MSV lassen mich an einem erfolgreichen Saisonausklang zweifeln.

Verstrickungen und Finanznöte

So ist im Laufe der vergangenen 14 Tage das, was in diversen Foren schon seit langem diskutiert wird, nun auch medial dem erschrockenen, aber keinesfalls ahnungslosen MSV-Sympathisanten, unter die Nase gehalten worden. Der MSV scheint in ernsten finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Zudem haben mich die Verstrickungen des eigenen Präsidenten und seiner Firmen, beziehungsweise Tochtergesellschaften, mit dem MSV, sowie die Art und Weise wie Walter Hellmich die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in der Öffentlichkeit "abgewatscht" hat, erneut nachdenklich gemacht.

Zebrastreifen weiß und blau - der MSV-Fanblog

Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab

Sicher, dem "Boss" ist unter rein juristischen Aspekten wahrscheinlich überhaupt kein Vergehen nachzuweisen, der Ruf des "Baulöwen" dürfte allerdings diesmal auch über die Grenzen der eingeschworenen Fangemeinde hinaus Schaden genommen haben. Der Grund für einen möglichen Imageschaden ist in der moralischen Komponente der "Vorfälle" rund um die "Beziehung Duisburg/Hellmich" zu suchen. Besonders stören dürfte den "Macher von der Wedau" der erlittene Vertrauensverslust bei breiten Schichten der Anhängerschaft jedoch nicht.

Keine Opposition

Schließlich geht es in der Wirtschaft zumeist nicht darum gemocht zu werden, sondern um die Erhaltung des strukturellen Status quo und die damit verbundene Gewinnmaximierung des eigenen Unternehmens. Unangenehm wird ein solcher Ansehensverlust erst beim Erscheinen eines adäquaten Konkurrenten, denn dann können sich die Enttäuschten die Absetzung ihres nicht mehr wohl gelittenen "Chefs" nämlich leisten. Doch in Duisburg ist Konkurrenz in Form einer ernsthaften, weil über die nötigen Ressourcen verfügenden Opposition, weder in den entscheidenden Gremien noch im Umfeld des Klubs zu sehen. Und so gilt in Duisburg auch weiterhin das Motto: "So lange ich da bin, passiert dem MSV gar nichts." "Le Club, c’est moi!"

Ob die 16 (!) Spieler, deren Verträge im Sommer auslaufen, in der nächsten Saison auch weiterhin im Zebra-Trikot auflaufen werden, steht indes in den Sternen. Dagegen scheint die Situation rund um Björn Schlicke relativ eindeutig zu sein. Gegen St.Pauli patzte der Innenverteidiger einmal ordentlich, in Düsseldorf musste der völlig verunsichert agierende Ex-Zebra-Kapitän dann nach dem Seitenwechsel in der Kabine bleiben. Und gegen den FCK und auf der Bielefelder Alm stand der ehemalige Kölner gar nicht mehr auf dem Platz. Eine Verletzung beim ehemaligen FC-Kicker ist mir nicht bekannt. So drängt sich mir unweigerlich der Eindruck auf, dass der als "harte Hund" bekannte Milan Sasic hier derzeit ein Exempel statuieren möchte.

Die Zeit des Jubelns scheint endgültig vorbei: Björn Schlicke scheint bei Milan Sasic derzeit keine Rolle mehr zu spielen.

Dabei hat mich der hochgeschossene Defensive im Verlauf der kompletten Saison wesentlich mehr überzeugt, als Frank Fahrenhorst oder Tiago. Beim Derby gegen Oberhausen wird Schlicke wohl erneut auf der Bank Platz nehmen müssen. Inwieweit die harte Gangart des Trainers am Ende zum Erfolg führen wird, muss man abwarten. Fest steht: Auf dem Lauterer Betzenberg hat Sasic im Bezug auf die erzielten Ergebnisse gute Arbeit geleistet, am Ende wollte das kickende Personal allerdings trotzdem nicht mehr mit ihrem "Erfolgstrainer" weiter machen.

Déjà-vu für Sasic?

Überdeckt der sportliche Erfolg im Sommer nicht die sich andeutenden Querelen im Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer, wird der Vertragspoker der Duisburger Verantwortlichen mit den tragenden Säulen des Teams nicht zu Gunsten des MSV entschieden, und wird die finanzielle Situation der Meidericher nicht konsequent und transparent dargelegt, dann könnte Sasic schon bald ein Déjà-vu drohen. Und der MSV ganz schwierigen Zeiten entgegengehen.

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