Den Vogel schoss dieser opportunistische Dampfplauderer Beckmann in der Sportschau ab, indem er sich in einer Art und Weise mit Hans-Joachim Watzkes Aussagen auf der Aktionärsversammlung auseinandersetzte, die diesen fast in die Rolle eines Diktators rückten und diffamierten. Dazu kam noch Jan Schindelmeiser (für alle, die sich zu Recht fragen, wer das sein soll: Es ist der Sportliche Leiter dieser emotionslosen Sinsheimer Dorftruppe), der doch tatsächlich die Chuzpe besaß, die Äußerungen des Dortmunder Vorsitzenden in Zusammenhang mit dem Tod von Robert Enke zu bringen - nach dem Motto, wo bleibt denn nun die neue Freundlichkeit? Zum totlachen eigentlich, wenn es denn nicht so verdammt traurig wäre.
Der weiße.....
Aber wer meint, dass diese kruden Äußerungen auch nur ansatzweise hinterfragt wurden, der irrt. Stattdessen wurden sie einfach so stehen gelassen. Der Bösewicht, daran bestand kein Zweifel, war Herr Watzke und sonst niemand. Wer erwartet von einer öffentlich-rechtlichen Anstalt denn auch ein differenziertes Meinungsbild? Die mediale Anbiederung an diesen sozialen und über alles erhabenen Dietmar Hopp ist schlicht und ergreifend eine Schande und einfach nur noch peinlich. Jeder gute Journalist muss sich angesichts dieser dilettantischen und bemitleidenswerten Berufsgenossen doch in die Erde buddeln wollen.
In diese Reihe gehört auch eine Aussage aus dem ARD-Spielbericht, Carlos Eduardo sei ein Paradebeispiel für die perspektivische Einkaufspolitik der Hoffenheimer. Ist klar, der gute Mann wurde ja nur von halb Europa gejagt und schließlich für acht Millionen ins SAP-Land geholt, so eine Transferpolitik will natürlich gelernt und durchdacht sein. Aber warum auch mit solchen Fakten auseinandersetzen, würde doch alles nur kompliziert machen? Gell, Herr Bergener?
...und der schwarz-gelbe Ritter. (Fotos: firo)
Nach dem eigentlichen Spiel-(Propaganda-)bericht dann auch noch einen Sonderbeitrag zu bringen, in dem Schmährufe des BVB-Anhangs gegen den „weißen Ritter“ Hopp (O-Ton Watzke, trifft es ganz gut denke ich) thematisiert wurden, setzte dem ganzen die Krone auf. Hat es Vergleichbares eigentlich auch für Jens Lehmann, Gerald Asamoah, Rafinha oder Dede nach einem Derby gegeben? Oder für Uli Hoeneß, Oliver Kahn, Stefan Effenberg, Lothar Matthäus und, und, und? Nein - und warum? Weil das gestandene Kerle sind und nicht solch weinerliche Mimosen wie Dietmar Hopp, der sich benimmt, als hätte ihm im Sandkasten jemand seine Schippe geklaut. Aber nein, nun sind es wieder diese unverbesserlichen Dortmunder Proleten, Menschen zweiter Klasse, die ihre Dummheit einmal mehr offenbart haben. Diese Berichterstattung ist nur noch lächerlich.
Warum ist es nicht möglich, dass sich jemand mit der Kernproblematik auseinandersetzt, die Watzke anzusprechen versucht? Warum wird nicht auch mal die zweite Seite des guten Herrn Hopp gezeigt, die bei SAP keinen Betriebsrat zuließ und den Eindruck erweckt, alle Vereinsmitglieder der TSG Hoffenheim nahezu mundtot zu machen? Warum nur ist diese Medienlandschaft so verdammt einseitig? Das alles näher zu analysieren würde den Rahmen wohl sprengen und auch nicht wirklich hier reinpassen, eines aber ist klar: In Anbetracht dieser Randerscheinungen schmeckt der Sieg vom Samstag doppelt süß und ist die reinste Genugtuung.
Eine nähere Auseinandersetzung mit der 50+1-Problematik, dem "Modell Hoffenheim" und Watzkes Ansichten wird es an gleicher Stelle bei Gelegenheit bald geben. Denn diese Themen sind in der Tat durchaus differenziert zu betrachten und passen nicht in irgendwelche Schwarz-weiß-Schemen. In diesem Beitrag sollte es zunächst einmal einzig um eine Berichterstattung gehen, die diesen Namen nicht verdient hat und sich quer durch alle Medien zieht. Zumindest aber von einer Anstalt öffentlichen Rechts MUSS ein anderes Verhalten zu erwarten sein!
