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Hoffenheim - BVB 1:2
„Big Point“ mit Signalwirkung?

Dortmund: BVB gewinnt heißes Duell in Hoffenheim
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Sechs Spieltage war der BVB vor der Partie bei 1899 Hoffenheim bereits ungeschlagen - und dennoch fuhr die Elf von Jürgen Klopp als Außenseiter in den Kraichgau.

Beim überraschenden, aber verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg in der mit 30.150 Zuschauern ausverkauften Rhein-Neckar-Arena straften die blutjungen Borussen ihren Kritiker Lügen und landeten beim Team von Ralf Rangnick einen „Big Point“, der Signalwirkung entfalten könnte.

Eine Woche nach dem enttäuschenden 0:0-Heimremis gegen Mainz hatte Klopp seine Mannschaft auf drei Positionen verändert - Felipe Santana, Markus Feulner und der verletzte Nelson Valdez wurden durch Kevin Großkreutz, Mohamed Zidan und Sven Bender ersetzt. Doch nicht nur personell schien der BVB verändert: Von der ersten Minute an unterbanden die unglaublich aggressiv auftretenden Borussen das in der Liga so gefürchtete Kombinationsspiel der Hoffenheimer - und gingen selbst bereits nach zwei Minuten durch Jakub Blaszczykowskis ersten Saisontreffer in Führung.

„Wir hatten anfangs keine gute Platzbelegung, besonders in der Rückwärtsbewegung, deswegen ging unser Rückstand in Ordnung“, bilanzierte 1899-Coach Rangnick anschließend spürbar angefressen. Denn trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch den starken Demba Ba (49.) musste sein Team die zweite Heimniederlage der Saison einstecken: Nach einem Foul von Josip Simunic an dem aufgerückten Neven Subotic übernahm Nuri Sahin Verantwortung und drückte den fälligen Elfmeter energisch über die Linie des Tors von Timo Hildebrand (79.) - es war die Entscheidung in einem bis zum Ende hart umkämpften Match.

„Meine Mannschaft hat das sehr diszipliniert und super leidenschaftlich gemacht. Ich bin sehr zufrieden, denn wir waren alles andere als ein unverdienter Sieger“, lobte Klopp seine blutjunge Truppe: Mit einem Durchschnittsalter von nur 23,36 Jahren war sie die jüngste, die der 42-Jährige in seiner Zeit als Bundesliga-Trainer bislang auf das Feld geschickt hatte. Und sie war es auch, die dem früheren Mainzer im 150. Match als Bundesliga-Trainer den 49. Sieg bescherte.


Während Klopp sich über den „Big Point“ freute und gut gelaunt Auskunft erteilte, schlüpfte Rangnick zum wiederholten Male in die Rolle des schlechten Verlierers und suchte die Ursache für die Niederlage nicht bei seinem Team, sondern bei Schiedsrichter Michael Kempter. Dabei hatte der junge Referee in der 76. Minute nicht den Hoffenheimern, sondern den Dortmundern ein Tor geklaut und damit eine turbulente Schlussphase eingeläutet.

„Ich denke, wir haben am Ende alle gesehen, dass es ein paar Entscheidungen gab, die die Partie entschieden haben“, schickte Rangnick deutliche Worte an die Adresse des über weite Strecken souveränen Schiedsrichters: „Die Frage ist, ob er den Elfmeter in der 79. Minute auch gegeben hätte, wenn die Szene wenige Minuten zuvor nicht passiert wäre. Mein Eindruck ist, Herr Kempter wollte den Elfmeter geben, um mit dem zweiten Fehler den ersten zu korrigieren.“ Für Neven Subotic, der in der fraglichen Situation von Hoffenheims Simunic zu Boden gerissen wurde, war der Fall dagegen eindeutig: „Das war ein ganz klarer Elfmeter. Seine Arme gingen an meinen Körper. Dort haben sie im Fußball nichts zu suchen.“

Der Innenverteidiger, der in den 90 Minuten zuvor gemeinsam mit Mats Hummels die Zentrale geschickt abgeriegelt hatte, wollte nach der Partie nur ungern über mögliche Fehler des Referees diskutieren. Weitaus entscheidender war in seinen Augen die Leistung der Borussia: „Jeder von uns hat am Samstag einen guten Tag erwischt. Die Leistung passte, nicht nur für zehn oder 20 Minuten, sondern über die gesamte Spielzeit.“

Nicht nur Klopp sprach vor der Rückreise in die Heimat daher von einem „ganz, ganz, ganz, ganz wichtigen Sieg.“ „Die Familie wächst zusammen, wenn man ein schönes, aber schweres Erlebnis gut übersteht“, suchte Subotic nach einem Vergleich für den Stellenwert des Sieges und wollte nicht ausschließen, dass der Erfolg eine Schlüsselwirkung für die kommenden drei Partien bis zur Winterpause entfalten könnte: „Im Vorjahr gegen Köln fuhren wir einen ähnlich hart umkämpfen Sieg ein. Danach lief es für uns deutlich besser.“ Läuft es diesmal ähnlich, könnten die Borussen ihre tabellarische Situation zum Hinrundenende noch einmal entscheidend verbessern. Den Anschluss an die oberen Plätze haben sie nach dem zweiten Auswärtssieg der Spielzeit zumindest schon einmal hergestellt.

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