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Wuppertaler SV: Für Friedhelm Runge ist die Insolvenz alternativlos

Friedhelm Runge war über 30 Jahre lang der Präsident des WSV. Der Unternehmer würde dem Verein unter bestimmten Bedingungen wieder einmal unter die Arme greifen.
Friedhelm Runge war über 30 Jahre lang der Präsident des WSV. Der Unternehmer würde dem Verein unter bestimmten Bedingungen wieder einmal unter die Arme greifen. Foto: Thorsten Tillmann
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Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV befindet sich einmal mehr in einer sehr prekären finanziellen Lage. Friedhelm Runge ist bereit dem Verein zu helfen. Doch nur, wenn der Klub den Gang in die Insolvenz wählt.

Der Wuppertaler SV und das fehlende Geld: Seit Jahren, eigentlich seit dem Rücktritt Friedhelm Runges zu Jahresbeginn 2013, hat der Verein immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Runge (81), ein erfolgreicher Unternehmer und Multi-Millionär, wurde einst von den WSV-Fans sozusagen vom Hofe gejagt. nach über 20 Jahren hatten viele Anhänger den Alleinherrscher - als solch einer wurde Runge immer gesehen - satt. Es sollte nach der Runge-Ära alles besser werden.

Denkste! Kaum war Runge zurückgetreten, musste der Wuppertaler SV wegen Zahlungsunfähigkeit den Weg in die Insolvenz gehen. Die Rot-Blauen erholten sich und stiegen 2016 in die Regionalliga wieder auf. Anfang 2019 fehlte mal wieder Geld. Durch eine Crowdfunding-Aktion konnte der WSV rund 300.000 Euro sammeln und überlebte - vorerst.

Seit Beginn dieses Jahres ist der WSV wieder in finanziellen Sorgen und diesmal wurde bei Friedhelm Runge um Hilfe gebeten. Der langjährige WSV-Präsident hatte schon in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass die WSV-Spieler und Angestellten ihre Gehälter erhielten. Doch die finanzielle Krise dauert an und ist so dramatisch wie schon lange nicht mehr.

Schulden beim Finanzamt und Krankenkassen, Verdacht des Sozialversicherungsbetrugs

Der WSV hat in den letzten Tagen die Gemeinnützigkeit verloren. Der Grund: Verdachts des Sozialversicherungsbetrugs durch Scheinverträge aus den vergangenen Jahren. Zudem wurden Steuern und Gelder an die Krankenkasse nicht überwiesen.

Den Verantwortlichen um Sportvorstand Thomas Richter und Finanzchefin Melanie Drees sind aktuell die Hände gebunden. Der WSV kann keine Spielerverträge, Arbeitspapiere für die kommende Saison abschließen.

Friedhelm Runge ist bereit mit seinem Geld zu helfen - unter einer Bedingung, wie er am Sonntag gegenüber RevierSport betont: "Der WSV muss gereinigt werden - von Grund auf. Da muss alles lückenlos aufgeklärt werden. Die ganzen Geschichten mit den Scheinverträgen und Betrügereien. Das ist doch alles Wahnsinn. Um hier Klarheit und Gewissheit zu erhalten, muss man in den nächsten Wochen in die Insolvenz gehen. Nur dann ist ein Neuanfang, bei dem ich gerne mithelfen würde, möglich."

Laut Runge: Insolvenz ist alternativlos

Geht es nach dem 83-jährigen Geschäftsmann der EMKA-Firma aus Velbert, dann ist der Gang in die Insolvenz alternativlos. "Welcher Unternehmer wird denn in einen Verein investieren, dem die Gemeinnützigkeit entzogen wurde? Keiner wird doch sein Geld zur Verfügung stellen, um Vergehen aus der Vergangenheit zu begleichen. Und wir reden hier von Steuerschulden, Krankenkassen-Geldern und Scheinverträgen. Ich will jetzt nicht nachkarten, aber da ist in den letzten Jahren viel Mist zusammengekommen", wird Runge deutlich.

Was Runge keinesfalls will, ist, dass der Wuppertaler SV von der Bildfläche verschwindet oder in der Kreisliga C einen Neustart von Null wagt. "Ich habe in der Westdeutschen Zeitung einen Kommentar gelesen, dass wir in der Kreisliga C neu starten sollten. Da konnte ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Der WSV ist das fußballerische Aushängeschild einer 350.000-Einwohner-Stadt. Der WSV hat ein großes Stadion und viele, tolle Fans, die den Klub im Herzen haben. Ein Neustart in der Kreisliga C würde bedeuten, dass man sechs Jahre benötigt, um wieder in die Regionalliga zurückzukehren. Man kann doch seine sportliche Situation nicht einfach so wegwerfen. Das ist völliger Blödsinn. Zudem würde ein Neustart ohne Insolvenz bedeuten, dass sich der Rattenschwanz weiterzieht. Die Vergangenheit kann nur durch eine gute Insolvenz mit einem Insolvenzverwalter aus einer anderen Stadt, der keine Berührungspunkte zum WSV besitzt, aufgeklärt und bereinigt werden. Sportlich sollte es auf jeden Fall in der Regionalliga weiter gehen", sagt Runge.

Kohler, Fach und Engels stehen parat und wollen Runge helfen

Um den WSV durch die Insolvenz zu führen und ihm auch danach weiter unter die Arme zu greifen, hat Runge schon mit vielen Personen gesprochen, die sich bereit erklärt haben, den WSV zu unterstützen. "Sowohl im Sport als auch im Sponsoring gibt es genug Leute, die dem WSV helfen wollen. Sie wollen aber Bewegung sehen, sie wollen Verbesserungen sehen", betont Runge nochmals.

Sollte es zu diesen kommen, stehen auch für den sportlichen Bereich solche deutschen Fußball-Legenden wie Holger Fach, Stephan Engels oder auch Jürgen Kohler parat, um den Wuppertaler SV in gewissen Dingen zu unterstützen. "Das sind alles meine Freunde, die mich schon kontaktiert haben. Diese Leute haben genug Sachverstand, um dem WSV und auch mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen", verrät Runge. Am Rande: Der WSV benötigt nach dem Abgang von Pascal Bieler (Co-Trainer bei Borussia Dortmund II) einen neuen Coach. Und auch Thomas Richter könnte seinen Posten als Sportlicher Leiter, den er aktuell nur nebenbei zu seinem Hauptberuf bekleidet, zur Verfügung stellen.

Bleibt abzuwarten, ob der WSV Runges Rat befolgt und den Weg in die Insolvenz geht. Nur dann könnte es wohl zum Comeback des 81-Jährigen an der Hubertusallee kommen.

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