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WM: 1:0 gegen Spanien
Schweizer Sensation gegen WM-Favorit

WM: Schweiz gelingt die Sensation gegen Spanien
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Trainer Ottmar Hitzfeld und seine wackeren Schweizer haben bei der Fußball-WM in Südafrika gegen Europameister Spanien für die erste Sensation gesorgt.

Dank des Treffers von Gelson Fernandes in der 52. Minute blamierten die Eidgenossen Europameister Spanien und stellten mit dem 1:0 (0:0) den Spielverlauf im Moses-Mabhida-Stadion von Durban völlig auf den Kopf. Es war beinahe schon eine historische Niederlage für die haushoch überlegenen Spanier: Von den 53 Spielen zuvor hatten sie nur eines verloren, gegen die Schweiz noch nie. Die letzte Pleite in einem WM-Vorrundenspiel gab es 1998.

"Das ist ein historischer Sieg, wir haben in 105 Jahren nicht gegen Spanien gewonnen. Wir haben einen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht, jetzt müssen zwei weitere folgen. Gegen Chile wird es noch schwerer als gegen Spanien, weil jetzt auch sehr viel von uns erwartet wird. Wir müssen deshalb weiter achtsam und konzentriert sein", sagte Hitzfeld.


Spaniens Nationaltrainer Vicente Del Bosque meinte: "Das war eine Überraschung. Es war nicht unser Tag. Uns hat auf den letzten Metern die Präzision gefehlt, obwohl wir dominiert haben. Aber wir haben die WM noch nicht aufgegeben. Jetzt ist es unsere Aufgabe, die nächsten beiden Spiele zu gewinnen und damit noch in die nächste Runde einzuziehen."

Die Niederlage entsprang dem Unvermögen seines Teams vor dem Tor, großer Leidenschaft der Schweizer beim Verteidigen und einem überragenden Diego Benaglio. Der Torhüter vom Bundesligisten VfL Wolfsburg war unbezwingbare letzte Bastion beim Powerplay der Spanier. Der zunehmend verzweifelnde Europameister hatte vor allem in der zweiten Halbzeit Chancen fast im Minutentakt, kam einem Torerfolg aber nur beim Pfostentreffer von Xabi Alonso von Real Madrid nahe (70.). Aber auch der Schweizer Eren Derdiyok schoss den Ball nur gegen das Torgestänge (74.).


Hitzfeld hatte sich bei seinem WM-Debüt als Trainer für eine mutige Aufstellungs-Variante entschieden und Derdiyok von Bayer Leverkusen hinter der einzigen Sturmspitze Blaise Nkufo aufgeboten. In der Offensive war von den Schweizer aber praktisch nichts zu sehen. Reto Ziegler trat einen guten Freistoß auf das Tor von Iker Casillas (26.), ansonsten waren der ehemalige Hamburger und seine Mannschaftskollegen mit Defensivarbeit beschäftigt.

Die Spanier zogen in ihrem 50. WM-Spiel früh eine Art Powerplay in der Spielhälfte der Schweizer auf. Diese verteidigten bisweilen mit elf Mann im eigenen Strafraum, und ganz hinten stand meist der ausgezeichnete Benaglio: Der Wolfsburger Torhüter organisierte seine Vorderleute und stemmte sich mit schnellen Reaktionen und guten Paraden gegen die spanischen Angriffe.

Spanien: Casillas - Sergio Ramos, Puyol, Pique, Capdevila - Busquets (61. Torres) - David Silva (62. Jesus Navas), Xabi Alonso, Xavi, Iniesta (77. Pedro) - Villa. - Trainer: del Bosque Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, Senderos (36. von Bergen), Grichting, Ziegler - Barnetta (90.+2 Eggimann), Inler, Huggel, Fernandes - Derdiyok (79. Yakin) - Nkufo. - Trainer: Hitzfeld Schiedsrichter: Howard Webb (England) Tor: 0:1 Fernandes (52.) Zuschauer in Durban: 62.452 Gelbe Karten: - Grichting, Ziegler, Benaglio, Yakin

Fernando Torres saß bei Spanien zunächst nur auf der Bank. Der Torschütze beim Sieg im EM-Finale 2008 gegen Deutschland (1:0) hatte seine Knieverletzung auskuriert, wurde von Del Bosque aber wie erwartet nicht für die Anfangself berücksichtigt und kam erst in der 62. Minute ins Spiel. Als einzige echte Spitze bot der Coach zunächst David Villa auf, der zur neuen Saison zum FC Barcelona wechselt.

Bereits bei Barca beschäftigt ist Andres Iniesta. Der Mittelfeldspieler hatte seine Oberschenkelprellung rechtzeitig auskuriert, bildete ein eingespieltes Pärchen mit Klub-Kollege Xavi und war sofort wieder Dreh- und Angelpunkt der spanischen Offensive. Der Europameister trat wie gewohnt ball- und kombinationssicher auf, wusste mit dem Ball auch viel anzufangen, brachte ihn aber nicht im Tor von Benaglio unter.

Der fahrlässige Umgang mit den vielen Chancen rächte sich beinahe schon erwartungsgemäß: Bei einem der seltenen Vorstöße in die Spielhälfte der Spanier hatte Derdiyok einen Treffer auf dem Fuß, wurde aber mitsamt Ball von Torhüter Iker Casillas von den Beinen geholt. Den Abpraller stocherte der 23 Jahre alte Fernandes, geboren auf den Kapverden, am vergeblich hinterherhechtenden Casillas vorbei ins Netz.

Die Schweiz spielt nun am kommenden Montag in Port Elizabeth gegen Chile (1:0 gegen Honduras). Spanien steht wenige Stunden später im Ellis Park von Johannesburg gegen Honduras schon unter Siegzwang.

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