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Gelsenkirchen: Halle
Wiederholungsspiel nach Schiri-Irrtum

Halle: Vorrunde in Gelsenkirchen, Tag 1
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Mit zwölf Teams startete die Gelsenkirchener Hallenstadtmeisterschaft am Sonntag am Schürenkamp. Doch nur vier von ihnen durften sich am Ende wirklich freuen.

Schließlich musste man schon Zweiter in einer Sechser-Gruppe werden, um in die Endrunde einzuziehen. Und dazu reichten bisweilen nicht einmal vier Siege aus fünf Spielen. Von denen eines jeweils 13 Minuten dauerte. Die Zuschauerresonanz war durchwachsen. Rund 150 Zuschauer tummelten sich im Laufe des Tages ständig auf der Tribüne. An zu hohen Preisen kann nicht gelegen haben, dass es nicht noch mehr waren. Sowohl der Eintritt (Erwachsene drei Euro) als auch die Preise für Verpflegung waren mehr als fair. Doch widmen wir uns dem Geschehen auf dem Parkett.

Gruppe A:

Richtig spannend ging es am Nachmittag bei der Entscheidung zu, welche beiden Klubs sich als erste für die Endrunde am 2. Januar 2010 qualifizieren. Am Ende waren gleich drei Mannschaften punktgleich. In die Röhre guckte die DJK Westfalia 04, die Tordifferenz von +12 reichte nur zu Platz drei. Michael Wessing ahnte schon Böses, als für seine Mannschaft das Weiterkommen theoretisch noch möglich war: "Das Spiel gegen Sutum hätten wir nicht verlieren dürfen, jetzt müssen wir um den Endrundeneinzug bangen. Wir sind schon mit der besten Truppe hier, waren aber gegen Sutum anscheinend geistig noch nicht anwesend. Trainiert haben wir vorher leider nicht. Wir hätten mehr Treffer machen müssen, dann müssten wir jetzt nicht mehr zittern", unkte der Betreuer.


Anders die angesprochenen Preußen, die am Schluss gegen die bereits ausgeschiedenen Kicker von ETuS Gelsenkirchen nichts mehr anbrennen ließen. Denn was 04 verpasste, half den Sutumern: "Ich denke , unser sechsmaliges Hallentraining hat sich ausgezahlt", freute sich Claudio Martinez-Garcia. Der SV-Kicker dachte schon ans neue Jahr: "Wir sind in der Endrunde zwar klarer Außenseiter, aber auch da wollen wir die Worte unseres Trainers beherzigen: 'Flach spielen, hoch gewinnen' hat er während des Turniers gesagt." Genau wie Westfalia Schalke hatten die "Eisenbahner" nichts zu bestellen und wurden regelmäßig vom Platz gefegt.

Auch die Sportfreunde 07/12 machten mit dem 7:1 gegen Horst 59 alles klar und jubelten über das Erreichen der Endrunde. Bei den 59ern blies auch nach dem Ausscheiden keiner Trübsal: "Ich bin mit den Leuten hierhin gefahren, die Zeit und Lust hatten. Leider haben sich ein paar Leute verletzt, was angesichts unserer Situation in der Liga natürlich bitter ist", seufzte Trainer Peter Zültzke. "Wir nehmen dieses Turnier gerne mit, das ist schon ein Highlight. Die Leistung der Jungs war völlig in Ordnung", war das Fazit des FCH-Coaches.

Gruppe B:

Von Anfang waren die Ergebnisse in Gruppe B knapper als in der ersten Staffel. Dementsprechend hektisch ging es bisweilen zur Sache. Ein erfahrener Referee wie Marcel Neuer war da genau der richtige Mann an der Pfeife. Und so blieben irgendwelche Eskalationen erfreulicherweise auch aus.

Beim vorentscheidenden Duell zwischen ETuS Bismarck und SSV/FCA Rotthausen wäre es aber fast soweit gewesen. Nicht zu Unrecht regten sich die Bismarcker darüber auf, dass sie in Unterzahl ein Gegentor kassierten - und danach nicht wieder auffüllen durften, sondern weiter zu viert gegen den 2:3-Rückstand und die Uhr anrannten. Aber die tickte unerbittlich runter und als die Schlusssirene ertönte, jubelte der Bezirksligist. Aber nicht lange - der Formfehler wurde mit einem Wiederholungsspiel behoben, in dem passierte ETuS jedoch prompt das gleiche Missgeschick: Nach rüdem Foulspiel fing sich das Buczkowski-Team prompt das 0:1. Das ganze Theater war nach der 1:3-Niederlage aus Sicht der Schwarz-weißen also am Ende überflüssig.

Schiedsrichter Marcel Neuer (FC Schalke 04): "Die Wiederholung des Spiels zwischen Bismarck und Rotthausen war die richtige Entscheidung der Turnierleitung. Mit Ernst Kastner als Mitglied in der Verbandsspruchkammer des FLVW hatten wir aber genau den richtigen Mann in der Sprecherkabine sitzen. Die vorausgegangene Entscheidung war ein Fehler von uns Schiedsrichtern, mit dem wir aber offen umgegangen sind. Ansonsten bin ich heute zufrieden. Es war eigentlich alles im Rahmen und ging weitestgehend fair über die Bühne."

Dass es auch anders geht zeigte Bismarck im Anschluss: Diszipliniert erkämpfte sich die Mannschaft gegen die stark aufspielenden Sportfreunde Haverkamp nach 0:3-Rückstand noch ein 3:3-Unentschieden. Trotzdem ging es mit insgesamt sieben Punkten früh nach Hause. "Wir haben uns heute ganz klar selbst geschlagen", war Buczkowski sauer - und er meinte nicht nur die zahlreichen Zeitstrafen. "In der Halle darfst du keinen unterschätzen. Aber meine Mannschaft hat nach den ersten beiden Spielen gedacht, das wird ein Selbstläufer."

Der war es auch nicht für die DJK Eintracht Erle. Aber der B-Ligist sah sich von vornherein als Außenseiter. "In dieser Gruppe waren wir ganz bestimmt kein Favorit, ich hatte auch nicht die Leute dabei, um in der Halle zu glänzen", bilanzierte Oli Seidemann. Der Erler Coach war deshalb auch nicht wirklich enttäuscht, dass es nicht zum großen Wurf reichte. "Nach dem zweiten Sieg gegen Rotthausen haben wir zwar schon ein bisschen Hoffnung gehabt, es könnte was mit der Endrunde werden. Aber was soll's, die Mannschaft hat sich achtbar geschlagen."


Widmen wir uns den Siegern: Markus Schwiderowski war einer von ihnen. Sein Team von Hessler 06 zog sich erfolgreich aus der Affäre. "Wir haben uns nach der ersten Niederlage gegen Rotthausen gesteigert und eine geschlossene Leistung gezeigt", erklärte der ehemalige Schalker. Was nun noch kommt ist für die Hessleraner indes Zugabe. "Wir freuen uns dabei zu sein, das ist ein Erfolg. Was wir dort erreichen, ist dann ein Bonbon. Vielleicht können wir die 'Großen' ein bisschen ärgern", schmunzelte der Nachfolger von Thomas Kerwer bei den 06ern.

Noch größer war die Freude beim SSV/FCA Rotthausen. Um ein Haar wäre der Bezirksligist beim Turnier gar nicht vertreten gewesen: die Aufforderung zum ersten Treffen der Vereine war nicht zugegangen. Die junge Mannschaft zeigte dann umso deutlicher, dass ihr Fehlen ein Verlust gewesen wäre. "Wir sind absolut positiv überrascht", zog der 3. Vorsitzende Frank Kollenberg den Hut vor der Gelb-blauen Truppe. Mit dem kleinsten Kader und ohne Trainer Mark Greine angereist, blieb der Gruppensieger immer diszipliniert. Und darf sich jetzt auf Gegner aus der Westfalen- und Landesliga freuen. "Super, sich mal wieder gegen Teams wie Hassel oder Buer beweisen zu dürfen", rieb sich Kollenberg die Hände.

Die Ergebnisse in der Übersicht: reviersport.de/69793---hallenstadtmeisterschaft-gelsenkirchen.html

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