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EM-Tagebuch: Günther Pohl berichtet aus Österreich/Schweiz (Samstag, 21. Juni):
Der Rubel rollt

EM-Tagebuch: Günther Pohl berichtet aus Österreich/Schweiz (Samstag, 21. Juni):
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Während in Basel 100.000 Holländer rund um das Viertelfinalspiel gegen Russland erwartet werden, ist die UEFA längst der Zeit voraus.

Generalsekretär Taylor möchte nämlich noch in diesem Jahr über eine Aufstockung des EM-Teilnehmerfeldes auf bis zu 24 Mannschaften entscheiden. Denn die Zeit drängt. Der potenzielle Gastgeber von 2016 (Frankreich?) soll natürlich frühzeitig wissen, mit wievielen Teams das Turnier ausgerichtet werden muss. Unterstellen wir David Taylor, dass er für eine Aufstockung ist, damit die Engländer endlich mal wieder mitspielen können. Und das wäre ja auch eine sympathische Begründung. Vielmehr ist aber zu vermuten, dass der Rubel noch mehr rollen soll.

Doch wenn schon eine Aufstockung, dann richtig. Weist doch der internationale Fußballkalender zwischen Meisterschaft, Pokal oder Nationalmannschaft immer noch große Lücken auf und kommen die Stars gerade auf 70 Einsätze pro Jahr. Wie wäre es denn mit einem Turnier mit 48 Mannschaften, die zwischen Juni und August über drei Monate den Europameister ermitteln? Dann könnte man die Quali abschaffen. (Geht aber nicht, man braucht sie ja für das Ranking). Da Turniere wie die letzte WM 2006 und nun die EM immer in "geraden" Jahren stattfinden, könnte man den Liga-Spielbetrieb ausschließlich auf die ungeraden Jahre verlagern. Eine wirtschaftlich hochinteressante Maßnahme wäre es auch, die Europameisterschaft für Nicht-Europäer zu öffnen.

Dann könnten Südamerika-Meister Brasilien oder Asien-Meister Japan mitspielen. Europameister 2014 Südkorea, das wäre doch ein richtiges Ding. Auch das K.o-System ab dem Achtelfinale ist zu reformieren. Beim Eishockey haben sie es längst kapiert und lassen, wenn es auf die Zielgerade geht, "Adler" und "Haie" gleich mehrmals in der Woche aufeinander los. Warum also nicht ab dem Viertelfinale der Euro "best of seven"? Und mit vier Siegen ist man im Viertelfinale. Und es gibt gute Nachrichten für die Fans, die vielleicht über die vielen Spiele mit den hohen Eintrittspreisen stöhnen. Wer es schafft, alle sieben möglichen Spiele eines Viertelfinales zu sehen, bekommt für den Kauf eines Match-Shirts für die letzte Begegnung einen Rabatt von 20 Prozent. Ich kann es kaum abwarten, bis die EM 2016 endlich angepfiffen wird.

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