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Interview - Teil 2
Nowak will hoch hinaus - am liebsten mit RWE

Jörn Nowak (m.) im Gespräch mit Funke-Sport-Redakteur Martin Herms (l.) und RWE-Reporter Stefan Loyda.
Jörn Nowak (m.) im Gespräch mit Funke-Sport-Redakteur Martin Herms (l.) und RWE-Reporter Stefan Loyda. Foto: Julia Tillmann
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Interview Teil 2: Rot-Weiss Essens neuer Sportdirektor Jörn Nowak äußert sich zum Trainerwechsel beim Fußball-Regionalligisten. Zudem formuliert er ehrgeizige Ziele.

Nur rund drei Wochen nach dem offiziellen Beginn seiner Amtszeit bei Rot-Weiss Essen wurde an der Hafenstraße ein Trainerwechsel vollzogen. Trainer Karsten Neitzel musste gehen, der ehemalige HSV-Trainer Christian Titz soll die Essener nun nach oben führen. Darüber haben wir im zweiten Teil u[article=426460]nseres großen Interviews mit RWE-Sportchef Jörn Nowak[/article] gesprochen.

Der Trainerwechsel hat für Aufsehen gesorgt: Wann ist die Entscheidung gereift, es mit einem neuen Mann an der Seitenlinie zu probieren? Das ging alles relativ schnell. Die finale Entscheidung ist wirklich erst am Montagabend gefallen, den Morgen darauf haben wir Karsten Neitzel darüber informiert. Es war sehr kurzfristig. War es Ihre Entscheidung? Bei Rot-Weiss Essen werden Entscheidungen nur im Team gefällt. Sowohl bei Spielern als auch beim Personal. Aber Sie können einen Wunsch haben und Überzeugungsarbeit leisten. Eine alleinige Freistellung steht mir auf jeden Fall nicht zu, weil ich keine Prokura habe. Der Vorstand muss dem in Absprache mit dem Aufsichtsrat zustimmen. Wir haben die zurückliegende Saison analysiert und parallel überlegt, wie unsere zukünftige strategische Ausrichtung aussehen soll. Hier haben wir uns entschieden, einen neuen Weg zu gehen. Parallel hat sich dann die Option mit Christian Titz aufgetan. Es ist so, wie es Marcus Uhlig auf der PK gesagt hat: Es war keine Entscheidung gegen Karsten Neitzel, sondern eine strategische Entscheidung für die Zukunft. So schwer uns das gefallen ist. Inwiefern ist der Zeitpunkt des Trainerwechsels - anderthalb Wochen vor Trainingsstart - schwierig? Den Zeitpunkt selbst finde ich nicht dramatisch. Wir waren immer noch in der Sommerpause. Es zeigt, dass wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, sondern sie intensiv durchdacht haben. Wie kam denn der Kontakt zu Christian Titz zustande? Wir haben uns mal zufällig getroffen, kennengelernt und ein wenig über Fußball ausgetauscht. Allerdings in der Form, dass man sein Netzwerk erweitert und völlig ohne Hintergedanken, dass Christian Titz mal Trainer bei Rot-Weiss Essen werden könnte. Zu diesem Zeitpunkt war das für mich gar nicht greifbar. Er war Trainer beim HSV, genießt dort immer noch einen hervorragenden Ruf und war Kandidat bei einigen Zweitligisten. Es gab dahingehend keine Überlegungen. Auf welchen Nenner sind Sie dann mit Christian Titz gekommen? Wie wollen Sie Fußballspielen lassen? Dominant und mutig. Aktiv sein und in Richtung gegnerisches Tor spielen. Sie wollen sich nicht nur um die erste Mannschaft kümmern, sondern auch um die Strukturen und das Nachwuchsleistungszentrum. Was muss in diesem Bereich getan werden? Ich glaube, dass dort Kontinuität das große Zauberwort ist. Man muss eine Spielidee und eine Ausbildungsphilosophie kontinuierlich leben, unabhängig von den handelnden Personen. Die Philosophie muss beim Verein liegen. Wir wollen eine klare Entwicklungslinie übergreifend durch alle Mannschaften haben, eine hohe Durchlässigkeit erreichen zwischen den einzelnen Mannschaften, am besten endend in der ersten Mannschaft. Von daher sehe ich den Doppelabstieg in der U17 und U19 auch als Chance, etwas Neues aufzubauen. In der Niederrheinliga werden wir sicher die meiste Zeit das Spiel machen und viel Ballbesitz haben. Ist es dann auch der perfekte Zeitpunkt, Dinge, die in Oberhausen funktioniert haben, in Essen zu kopieren? Jedes NLZ braucht seine eigene DNA. Es gibt keinen Masterplan. Ich glaube, dass so etwas gar nicht funktioniert. Man muss mit viel Feingefühl an die Leute herangehen und eher mal Dinge anregen und anstoßen. Ich werde aber auch den Teufel tun, hier alles schlechtzureden. Hier steht ein NLZ, das strukturell für einen Viertligisten richtig gut aufgestellt ist. Nicht viele Regionalligisten haben ein NLZ... Das ist richtig. RWE hat sogar einen Stern in der Zertifizierung bekommen, das ist auch ein Ausdruck guter Arbeit. Die Trainingsmöglichkeiten, allein dieses geschlossene Zentrum - als Kind macht es Spaß dort zu kicken. Die Begegnungsstätte mit den Essener Chancen ist ein überragendes Projekt. Da gibt es sehr, sehr viele positive Aspekte. Wir werden den Teufel tun und alles über den Haufen werfen, sondern die Stärken deutlich herauskristallisieren und die Optimierungspotenziale aufdecken und versuchen anzuheben.

Seit vergangenem Mittwoch gibt es Dauerkarten zu kaufen. Warum soll sich der RWE-Fan auch in diesem Jahr eine Jahreskarte kaufen? Ich kann nur versprechen, dass eine Mannschaft auf dem Platz stehen wird, die akribisch und professionell für den Erfolg arbeiten wird. Wir werden alles dafür tun, damit die Fans wieder gerne ins Stadion kommen und mit einem noch besseren Gefühl nach Hause gehen können. Mannschaft und Fans müssen wieder zusammenwachsen. Dann bin ich überzeugt, dass wir sportliche Erfolge erreichen werden.

Haben Sie im Job des Sportlichen Leiters Ihre Berufung gefunden? Im Moment macht es mir richtig viel Spaß. Die letzten zwei Jahre waren unter dem Strich erfolgreich. Ich hoffe, dass ich diesen Geist und diese Energie mit nach Essen bringen kann. Ob ich diesen Job in 30 Jahren immer noch machen darf, hängt von meinem Erfolg ab und wie man sich in diesem Haifischbecken behauptet.

Sie mussten Ihre Karriere mit 30 Jahren beenden. Ist dieser Job nun die Gelegenheit, sich zu vollenden? Natürlich ist es eine Chance, in Ligen vorzudringen oder Erfolge einzufahren, die mir als Spieler verwehrt geblieben sind. Trotzdem hat alles seine Zeit. Ich definiere mich nicht mehr darüber, wo ich mal gearbeitet habe. Mit ein bisschen Reife und Erfahrung kommt ein Stück weit Zufriedenheit und Dankbarkeit darüber, was man macht. Ob das meine Vollendung ist, wird man sehen.

Den Sprung in die 3. Liga haben Sie als Aktiver knapp verpasst. RWE ist nun die große Chance dies doch noch zu schaffen, oder? Das Ziel als Verantwortlicher ist es mindestens in der 3. Liga zu arbeiten, aber eigentlich möchte ich für mich persönlich das Maximum herausholen und das ist die erste oder zweite Bundesliga. Gerne mit RWE. Ich bin kein Typ, der häufig wechselt. Ich habe ja auch als Spieler nicht jedes Jahr woanders gespielt. Die sieben Jahre bei RWO zeigen, dass ich mich mit einem Verein identifizieren kann und gerne lange irgendwo bleibe. Wir fühlen uns als Familie im Ruhrgebiet wohl.

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3. Liga

Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
2 Jahn Regensburg 36 17 11 8 50:40 10 62
3 Preußen Münster 35 17 10 8 62:46 16 61
4 Rot-Weiss Essen 36 17 7 12 57:49 8 58
5 Dynamo Dresden 36 17 5 14 52:39 13 56
6 Erzgebirge Aue 36 15 11 10 47:45 2 56
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 SSV Ulm 1846 18 11 5 2 31:15 16 38
2 Rot-Weiss Essen 18 12 2 4 36:23 13 38
3 Erzgebirge Aue 18 12 2 4 28:16 12 38
4 SpVgg Unterhaching 18 11 3 4 31:17 14 36
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
8 SV Sandhausen 18 5 6 7 21:31 -10 21
9 Arminia Bielefeld 18 5 5 8 21:24 -3 20
10 Rot-Weiss Essen 18 5 5 8 21:26 -5 20
10 FC Ingolstadt 04 18 5 5 8 23:28 -5 20
12 Erzgebirge Aue 18 3 9 6 19:29 -10 18

Transfers

Rot-Weiss Essen

Rot-Weiss Essen

36 A
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SV Sandhausen
Samstag, 04.05.2024 16:30 Uhr
2:0 (0:0)
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TSV 1860 München
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VfB Lübeck
Samstag, 18.05.2024 13:30 Uhr
-:- (-:-)
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-:- (-:-)
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1
Cedric Harenbrock

Mittelfeld

8 352 0,2
2 7 375 0,2
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1 5 154 0,3
5 106 0,4
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Cedric Harenbrock

Mittelfeld

5 284 0,3
2 4 287 0,3
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
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