Was für eine oberdämliche mit Peinlichkeit durchsetzte Niederlage bei den Cluberern. Da ist man, wie schon Millionen Mal in dieser Saison, die klar bessere Mannschaft und geht trotzdem wieder erniedrigt aus dem Spiel. Ich freue mich schon auf „wir müssen aus den Fehlern lernen“-reloaded.
Nach der bereits völlig unnötigen Schlappe gegen Galatasaray Istanbul folgt nun wieder so ein ernüchterndes Ergebnis. Ich frag mich dabei nur, was will man nun als Nächstes sagen? Gegen die Türken sprach Kapitän Benedikt Höwedes medienwirksam, dass das Ausscheiden „eigene Dummheit“ war. Was war es dann dieses Mal? Dumm und jetzt dümmer? Kommt beim nächsten Spiel gegen Hoffenheim „am dümmsten“? Tja, der Gegner würde dann wirklich zu so einer Aussage passen. Es ist einfach traurig, immer wieder das Gleiche erleiden zu müssen. Da ist man wesentlich und beeindruckend besser, aber zu blöde. Das ärgert einen wahnsinnig. Ich muss aufpassen, sonst bekomme ich noch ein Magengeschwür.
Ohne Huntelaar zahnlos Als sich Klaas Jan gegen die Anderen verletzte, hatte ich schon so ein mulmiges Gefühl. Da Marica ja ebenfalls kaputt ist, müssen wir auf Teemu Pukki und Chinedu Obasi bauen. Besonders bei dem Nigerianer war ich bitter enttäuscht. Den hab ich in der Vergangenheit verteidigt, wo es nur ging. Mittlerweile muss auch ich feststellen: Das droht zu einem Millionen-Missverständnis zu werden.
Michel Bastos wird mir auch zum Traumtänzer. Solang wie der den Ball hält, fühle ich mich an Bayern Münchens "Alleinikov" erinnert. Der nimmt so dermaßen oft das Tempo aus dem Spiel – obwohl der sauschnell ist. Ein guter Schuss reicht nicht. Er ging vor allem in der ersten Halbzeit unter und hat sich den Schneid abkaufen lassen. Sein Landsmann Raffael kommt auch überhaupt nicht in Tritt. Eine Verstärkung sieht anders aus. Zum Glück haben wir uns den aus Kiew nur geliehen. Wenn wir Raffael mit solchen Leistungen kaufen, dann gehe ich nach Asterixs Passierschein A38, im Haus, dass Verrückte macht, suchen …
Vehnomenal Auch Pukki, der mit den süßen Löckchen, ist niemand, vor dem sich gegnerische Abwehrreihen in die Hose pissen. Schalke 04 agiert offensiv schon recht stark, aber so richtige Ängste versprüht beim Gegner da doch niemand, oder? Zumindest habe ich nicht das Gefühl.
Horst Heldt hatte im letzten Sommer viel zu tun. Die ganzen Kaderleichen, Ladenhüter und finanziellen Blutsauger mussten vom Schirm der Buchhaltung. Nur gut, dass unser Manager Schalke ja „neu ausrichten“ will – denn scheinbar ist das wohl nötig, wieder. Ein neuer Trainer wird in Armin Veh kommen, so heißt es jedenfalls im Boulevard. Aber, vor allem brauchen wir Stürmer, die Tore schießen. Oder die Bälle behaupten und anschließend verteilen können.
Glück im Unglück Wo wir schon mal beim Trainer sind. Jens Keller hat in den letzten Spielen vieles richtig gemacht. Leider hat er sich heute völlig vercoacht. Er ist Risiko gegangen, relativ früh, und nahm den zweikampfstärksten Spieler der Schalker Mannschaft runter. Sead Kolasinac musste für Raffael Platz machen. Das habe ich nicht wirklich verstanden. Aber, wer Risiko eingeht, kann halt auch mal danebenliegen. Wirklich als bitter empfinde ich, dass man sich spielerisch stets eine traumhafte Sandburg baut und die dann mit den eigenen Füßen zertrampelt. Gegen den BVB ein großes Spiel gewonnen, gegen Gala an sich selbst gescheitert und in Nürnberg das berühmte Scheunentor nicht getroffen.
Was aber dennoch erfreut, dass ist die Doofheit der anderen Teams. Unsere Konkurrenten Freiburg und Hamburg haben auch schön verloren. Mainz 05 holt nur einen Punkt. Sollte die Eintracht aus Frankfurt morgen nicht gewinnen, dann ist im Kampf um Platz vier nicht allzu viel angebrannt. Trotzdem wäre das heute ein bierbäuchiger Big Point gewesen. Nur leider stellen wir erneut fest: Big Points sind nicht immer unser Ding …