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Angerer nimmt Kurs auf Tour-Titelverteidigung
"Die Entscheidung fällt definitiv erst am Schlusswochenende"

Angerer nimmt Kurs auf Tour-Titelverteidigung
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Für die Operation Titelverteidigung bei der zweiten Tour de Ski mussten die deutschen Skilangläufer zu einem Sondertraining über Weihnachten anrücken. Sowohl an Heiligabend als auch am 1. Weihnachtstag standen der erste Gesamtsieger Tobias Angerer und Topfavorit Axel Teichmann rund zwei Stunden auf den Brettern, um ab dem heutigen Freitag topfit in den mit einer Million Schweizer Franken dotierten Saisonhöhepunkt mit acht Etappen in zehn Tagen zu gehen.

"Natürlich haben unsere Sportler trainiert, um im Rhythmus zu bleiben. Und sie sind auch so erwachsen, dass sie die dicke Gans nur halb gegessen haben. Für uns ist die Tour das Highlight der Saison, und im Herrenbereich soll am Ende wieder ein Deutscher ganz oben stehen", sagte Bundestrainer Jochen Behle.

Am 2. Weihnachtstag reiste sein elfköpfiges Team bereits im tschechischen Nove Mesto an, wo nach der Absage der beiden Etappen in Oberstdorf die Hälfte der "großen Schleife" stattfinden wird.

"Ich bin schon sehr enttäuscht, wir hätten uns als eine der führenden Langlauf-Nationen gern vor eigenem Publikum präsentiert. Es ist sicher nicht perfekt, dass die Tour nur in Tschechien und Italien stattfindet", sagt Tobias Angerer. Wegen der Finanzprobleme des Deutschen Skiverbandes, der Verluste von 200.000 Euro befürchtete, entzog der Internationale Skiverband FIS Oberstdorf jedoch die Veranstalterrechte. Jetzt gibt es zwar keine Etappen in Deutschland, dafür soll aber die Siegprämie von 150.000 Schweizer Franken im Behle-Team bleiben. "Teichmann und Angerer sollten um den Gesamtsieg laufen", meint Sportdirektor Thomas Pfüller: "Bei den Frauen gibt es auch eine sehr positive Entwicklung. Ich denke, dass entweder Evi Sachenbacher oder Claudia Künzel aufs Podest laufen können."

Es wird diesmal aber alles viel enger als im Vorwinter, in dem Gesamtsieger Angerer am brutalen Schlussanstieg auf den Alpe Cermis in Val di Fiemme mit der deutschen Fahne locker über die Ziellinie fuhr. Zum einen gibt es sowohl bei den reinen Sprintwettkämpfen als auch den Zwischenspurts in den Distanzrennen mehr Bonussekunden, zum anderen werden zwei Jagdrennen das Feld zusammenschieben.

"Die Entscheidung fällt definitiv erst am Schlusswochenende in Italien. Da muss man auch als Team arbeiten, und ich weiß nicht, ob es diesmal wieder für ganz oben reicht. Aber wir haben fünf Trümpfe im Team", sagt Titelverteidiger Angerer.

Besonders Gesamtweltcup-Spitzenreiter Teichmann gilt neben den Norwegern Tor Arne Hetland und Petter Northug als erster Anwärter. Er opferte sich bei der ersten Tour für Angerer auf und musste danach vorzeitig aufgeben: "Das Wichtigste ist, dass ich gesund durchkomme, das andere kommt von selbst." Im Training hat er an einem Alpinhang den Schlussantsieg jedenfalls schon mal geübt.

Bei den Frauen gelten Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Marit Björgen, Sprint-Weltmeisterin Astrid Jacobsen (beide Norwegen) oder Titelverteidigerin Virpi Kuitunen (Finnland) als potenzielle Königinnen. Geheimfavoritin ist aber Evi Sachenbacher-Stehle. Behle: "Evi ist in Topform, sie war zuletzt in allen Disziplinen unter den Top Acht. Ihr traue ich alles zu." Natürlich hat auch die Olympiasiegerin von 2002 zu Weihnachten trainiert.

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