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Waske will Tennis und Lifestyle vereinen
"Ich konnte mich die ganze Zeit kaum halten"

Waske will Tennis und Lifestyle vereinen
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Die Stimmung im deutschen Team ist bestens. So erklärt sich auch, warum Alexander Waske an Reiner Calmund denkt, sobald er Tennis-Kollegen Michael Berrer sieht. Nicht etwa, dass der 26-jährige Stuttgarter ein ähnlich beeindruckendes XXL-Format aufzuweisen hätte - Berrer ist vielmehr mit seiner berühmten Calmund-Parodie auf dem besten Weg zum Klassiker. "Eigentlich muss man das Video bei YouTube reinstellen, so gut ist das", sagt Waske.

Gedreht wurde es in der vergangenen Woche beim Masters-Turnier in Hamburg. Waskes Bruder Sebastian hielt die Kamera, er selbst stellte die Fragen: "Ich konnte mich die ganze Zeit kaum halten, so perfekt hat der Michi die Nummer durchgezogen." Der geneigte Tennisfan kann sich demnächst auch an der Darbietung erfreuen, allerdings nicht bei YouTube, sondern auf www.tennis-germany.de. Die Website ist die Plattform der neuen Vereinigung gleichen Namens, die Aktiven, Ehemaligen und Nachwuchs-Spielern in Deutschland zu einer ganz neuen Medienpräsenz verhelfen will. Gegründet wurde Tennis Germany von den beiden Daviscup-Spielern Alexander Waske und Michael Kohlmann sowie Ex-Profi Bernd Karbacher. Auf die Idee gebracht wurde Waske von seinem französischen Bundesliga-Teamkollegen Jean-Francois Bachelot, der eine ähnliche Aktion in Frankreich ins Leben rief.

Tennis Germany will den Fans und solchen, die es vielleicht noch werden wollen, die Spieler auf eine ganz andere Art und Weise näherbringen als es herkömmlich der Fall ist. Größe, Alter, Gewicht und sportliche Erfolge werden zwar erwähnt, sind aber nur ein Randaspekt. Viel wichtiger sollen persönliche Vorlieben, private Einblicke und spontane Antworten auf ungewöhnliche Fragen sein.

"Wenn ich zum Beispiel Tommy Haas frage, welche Größe haben deine Unterhosen, und er sagt L, dann ist das was ganz anderes als wenn er zum tausendsten Mal über Aufschlag und Volley redet", sagt Waske: "Wir müssen eine Verbindung zwischen Tennis und Lifestyle hinkriegen."

Das Potenzial von Tennis Germany soll sich aber nicht darin erschöpfen, dass Videos und Privates von den Spielern zu sehen und zu lesen sind. In einem breit angelegten Forum sollen sich Fans untereinander und selbstverständlich auch mit den Spielern austauschen können. Außerdem erwägen Waske und seine Mitstreiter eine Medienschulung für die Kollegen, denn "einige von uns könnten sich in der Öffentlichkeit viel wirksamer präsentieren, und das kann man lernen".

Junge Tennisspieler sollen mit Hilfe von Tennis Germany durch den ständigen Dialog mit älteren und erfolgreichen Profis zusätzlich motiviert und unterstützt werden. "Wir wollen einen Tennis-Hype erzeugen, die Jugend fordern und fördern und vielleicht mal einen wie Rafael Nadal finden und rausbringen", erklärt Visionär Waske.

Grundsätzlich bricht Alex Waske eine Lanze für das deutsche Tennis, das in den vergangenen Jahren ein bisschen aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt worden ist. Vor allem die oft kritisierten deutschen Turniere bieten laut Waske Anschauungsunterricht dafür, wie es sein sollte: "Wer über die deutschen Turniere meckert, der soll zum Beispiel mal nach Casablanca fahren und sich angucken, wie es da zugeht. Danach wird er anders reden."

Tennis Germany will jedenfalls seinen Teil zur medialen Renaissance der Sportart in Deutschland beitragen. "Unsere Homepage", sagt Waske, "hat schon in der Aufbauphase 20.000 Hits pro Tag." Das ist mehr als nur ein guter Anfang.

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