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Eishockey-Nachwuchsförderung: Akteure im Clinch
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Eishockey-Nachwuchsförderung: Akteure im Clinch
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Nachwuchsförderung im deutschen Eishockey. Nicht erst seit dem Umgang mit kritischen Äußerungen zu diesem Thema von Uwe Krupp Anfang des Jahres ist deutschlandweit bekannt, dass es sich dabei um eines der größten nationalen Problemthemen in dieser Sportart handelt. Wenige Wochen nachdem DEB-Sportdirektor Franz Reindl ein Konzept präsentierte, stellte nun die Sportkommission der Eliteliga DEL ein eigenes Konzept vor.

Aktion statt Provokation Kommentar von Markus Terbach

Das Bemühen, die Grundlage für eine positive Zukunft des deutschen Eishockeys, insbesondere der Nationalmannschaft, zu schaffen, kann weder den Vertretern der Eliteliga DEL, noch denen des Verbandes DEB und denen der in der Ligagesellschaft ESBG organisierten Zweit- und Drittligisten abgesprochen werden. Doch wie die beteiligten Akteure ihre Positionen vertreten und Konzepte präsentieren, dient der Sache nicht. Was für sie ein „rotes Tuch“ ist, tragen alle wie eine Monstranz vor sich her und es wird von der anderen Partei gerne aufgegriffen und im eigenen Konzept so verarbeitet, dass es insbesondere zur Stimmungsmache taugt. Von einem Konzept, das einem wechselseitigen, halbwegs gleichgewichtigen Geben und Nehmen entspricht, ist vor allem das Konzept der DEL weit entfernt. Wie vom DEB vorgemacht, legte die DEL ein eigenes Konzept auf den Tisch, obwohl eine gemeinsame Erarbeitung mit den ESBG-Clubs dem DEB gezeigt hätte, dass auch zusammen diskutiert, konzeptioniert und zu Ergebnissen gekommen werden kann. Und die ESBG-Vertreter machen es auch nicht besser, schalten nun auf stur oder drehen DEL-Ideen einfach um 180 Grad. Aktion statt Provokation.

Trotz der Mahnungen von Bundestrainer Uwe Krupp und vieler weiterer Experten fällt die überfällige Reduzierung der Zahl der Kontingentspieler im DEL-Konzept ziemlich knapp aus, fordert man die Oberliga dazu auf, ohne Kontingentspieler zu agieren. Dabei wissen zumindest die älteren Fans, dass einst Teams mit zumindest zwei oder drei „zaubernden“ Top-Spielern aus dem Ausland für die publikumswirksamen Effekte sorgten. Auch in den unteren Ligen werden Kontingentspieler dringend gebraucht. Und der Plan, jederzeit Farmteams in der Oberliga platzieren zu können, ist einfach nur absurd. Welchen Wert hat dann DEL-intern auch das, was die Eisbären Berlin seit vielen Jahren tun und Iserlohn und Düsseldorf mit ihren in der Regionalliga spielenden Teams praktizieren? Von den Amateurvereinen mit exzellenter Nachwuchsarbeit erst gar nicht zu reden. Ebenso unsinnig ist aber auch das von einigen ESBG-Vertretern geforderte Farm-Team-Verbot. In jedem Fall ist wieder einmal ein Jahr verschenkt worden, denn die Ligen haben ihr Regelwerk verabschiedet. Dabei war genug Zeit, gemeinsam sinnvolle Aktionen für die Zukunft zu planen, als Uwe Krupp sich Anfang des Jahres erstmals zu Wort gemeldet hatte.

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