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Sportmedizin: "Frag den Doc" (Folge 14)
Operieren bei Adduktorensyndrom?

Sportmedizin: "Frag den Doc" (Folge 14)
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In unserer Kategorie "Frag den Doc'" stehen Eure und Ihre Fragen im Mittelpunkt. Dafür haben wir keinen geringeren als Dr. Joachim Schubert gewonnen, der vor wenigen Monaten noch als Teamarzt für den Afrika-Vizemeister Kamerun und in den 90er Jahren als Mannschaftsarzt beim VfL Bochum tätig war. Folge 14: Was tun bei einem Adduktorensyndrom und einer Enthesiopathie am Schambein mit radial gesichertem Knochenödem?

Zur Person:

Dr. Joachim Schubert (55), Mediziner aus Bochum mit dem Spezialgebiet Sportmedizin, betreut in seiner Praxis viele Leistungssportler, darunter auch zahlreiche Fußballprofis und etliche Amateur- und Breitensportler. Der schnelle interdisziplinäre Austausch mit hoch kompetenten Ärzten anderer Fachrichtungen ermöglicht eine optimale und erfolgsorientierte medizinische Betreuung seiner Patienten. Dr. Schubert ist Mannschaftsarzt der Fußball-Nationalmannschaft von Kamerun und bestreitet mit dem Team Qualifikationsspiele zur WM 2010 in Südafrika. Von 1989 bis 1999 war er Vereinsarzt des VfL Bochum und 2006 Mannschaftsarzt von Togo bei der Fußball-WM in Deutschland.

www.sportmedizin-schubert.de

Sehr geehrter Herr Dr. Schubert

Ich bin 60 Jahre alt und habe mir beim Joggen ein Adduktorensyndrom und eine Enthesiopathie am Schambein mit radial gesichertem Knochenödem zuggezogen. Seit zirka einem Jahr bin ich in Behandlung bei einem Orthopäden, der es die erste Zeit mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Tabletten (Ibuprofen u. Diclofenac) behandelte. Danach bekam ich Physiotherapie, die auch keine Besserung gebracht hat und seit einem viertel Jahr wird Kortison gespritzt, was auch keine große Linderung bringt. Ich treibe seit einem Jahr keinen Sport mehr, was mir sehr schwer fällt. Ich würde mich gerne wieder sportlich betätigen. Spazieren gehen ist nicht möglich da nach zwei Kilometern Schmerzen auftreten. Welche Sportarten sind erlaubt, die eine Heilung fördern würden? Falls eine Operation durchgeführt werden muss - wo sollte ich diese ausführen lassen?

Mit freundlichem Gruß,

Günther Vogel

Hallo Herr Vogel,

nach dem Motto "von nix kommt nix" halte ich es immer für entscheidend, dass bei einer derartigen Problematik nach den Ursachen geforscht wird. Nur wenn der Grund für die aufgetretenen Beschwerden ans Tageslicht kommt, hat man die Chance, das Leiden kausal zu behandeln, also an der Wurzel zu packen.

An den Schmerzort Kortison zu spritzen, halte ich für einen Sportler für problematisch, da Kortison zwar entzündungshemmend wirkt, aber auch gewebeschwächend, so dass daraus ein neues Problem entstehen kann. Also muss man nach den Gründen suchen, weshalb ohne Unfall (wenn ich Sie richtig verstanden habe) derartige Beschwerden entstehen und sie dann trotz entsprechender therapeutischer Bemühungen nicht weggehen. So muss das Becken mit seinen Gelenken (Kreuzdarmbeinfugen) untersucht werden, die Leiste muss auf einen beginnenden Leistenbruch hin abgetastet werden, das Hüftgelenk kann eine Rolle spielen, die Wirbelsäule ist auf eine Nervenwurzelreizung hin zu untersuchen und einiges andere mehr.

All das erfordert Zeit und Erfahrung. Suchen Sie sich einen erfahrenen Sportmediziner, zum Beispiel einen "Fußballarzt", da in dieser Sportart diese Beschwerden sehr häufig auftreten. Bezüglich einer Operation rate ich zu größter Zurückhaltung, weil - wie gesagt - hierfür die Diagnose absolut notwendig wäre. Nach meiner Erfahrung sind Beschwerden wie die Ihren durchaus gut zu behandeln.

Gruß, Ihr. Dr. Joachim Schubert

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