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Herne
Kantersieg - meisterlicher Auftritt mit sechs Toren

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Herne: Kantersieg - meisterlicher Auftritt mit sechs  Toren
Foto: Joachim Hänisch

Westfalia Herne verabschiedet sich mit einem spektakulären 6:1-Sieg über Kirchhörde aus der Westfalenliga.

„Aus Tradition wird Zukunft“: So stand es auf zwei großen Transparenten, mit denen die Herner Fans vor dem letzten Westfalenliga-Auftritt des SC Westfalia ihre Meistermannschaft empfingen. Es ist ein passendes Motto für einen Verein, dem die ruhmreiche Vergangenheit mitunter auch zur Last wurde, der jetzt hoffnungsfroh durchstartet in die Zukunft und es dabei nicht vergisst, die Gegenwart zu genießen. Auch nach der Eingangs-Choreographie im Mittelblock der Tribüne feierten die Fans mit mancherlei Schabernack den Wiederaufstieg in die Oberliga und besonders ihren „Meistertrainer, Meistertrainer.“

Das spektakulärere Fest aber fand eindeutig auf dem Rasen statt, der sich an seinem letzten Tag von seiner besseren Seite zeigte. „Weil die Stadt dankenswerter Weise diesmal nicht gemäht hat, waren die Halme länger und es sind nicht so viele Bälle versprungen“, freute sich Trainer Christian Knappmann. Denn so wurde auch auf eigenem Platz endlich mal wieder deutlich, dass der SCW einige richtig gute Fußballer in seinen Reihen hat. Wie Kapitän Fatlum Zaskoku das Spiel lenkte, wie er Rhythmus und Tempo bestimmte, das hatte Klasse. Und sein Zusammenspiel mit Edeltechniker Fatmir Ferati bescherte den 300 zahlenden Zuschauern etliche Situationen zum Zungeschnalzen.

Das lag natürlich auch daran, dass es für beide Mannschaften um nichts mehr ging, so dass die Zweikämpfe nicht mit voller Intensität und Härte geführt wurden. Vom Anpfiff an übernahmen die Herner die Initiative und erspielten sich Chancen im Minutentakt. War Justin Kleins Heber noch auf dem Netz gelandet (1.), so führte die zweite Möglichkeit zur Führung: Kevin Steuke hatte eine seiner zahlreichen gefährlichen Flanken auf den zweiten Pfosten geschlagen, Kleins Direktabnahme trudelte Richtung Tor, Marcel Ramsey stocherte nach und gab dem Ball den letzten Dreh (4.). Keine 60 Sekunden hatte Hernes Mittelstürmer die Chance zu einem Doppelschlag, doch sein Kopfball flog knapp am langen Eck vorbei.

Auch danach drückten die Hausherren auf den zweiten Treffer. Bei Feratis 20m-Schuss (7.), Kleins Versuch vom rechten Strafraumeck (9.) Zaskokus von Ferati per Absatzkick vorgelegtem Linksschuss (14.), Feratis 20m-Freisoß an die Latte (15.) oder seinem Volley (17.) fehlte nicht viel zum 2:0. Bei so viel Sturm und Drang schlichen sich aber auch kleine Fehler ein. So traf Torwart Pascal Königs nach Dino Dzaferoskis zu kurzem Rückpass den Ball nicht richtig, so dass Mücahit Deniz mit seinem Versuch von der Mittellinie fast Erfolg gehabt hätte (12.). Und nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung musste Königs Kopf und Kragen riskieren, um Deniz den Ball vom Fuß zu fischen (19.).

Mitte der ersten Hälfte war es der agile und zielstrebige Ramsey, der die meisten Akzente setzte. Aber weder mit seinem Kopfball aus Nahdistanz, den Keeper Raab abwehrte, noch mit zwei Schlenzern hatte der Herner Sturmführer Erfolg. Stattdessen lag plötzlich die Kugel im anderen Netz. Dzaferoski ließ Maranca bei einem langen Ball im Rücken entwischen, und der KSC-Angreifer ließ sich nicht zweimal bitten.

Vieles stimmte an dieser ersten Hälfte, nicht jedoch das Ergebnis.. Aber das korrigierten die Herner gleich nach Wiederbeginn. Ein Doppelschlag durch Ferati und Ramsey entschied die Partie, danach war’s ein Schaulaufen des Meisters mit Tempo, Technik, Tricks und tollen Toren. Nach Kevin Steukes 6:1 pfiff Florian Visse gar nicht mehr an, und die Fans stürmten den Platz, um mit Trainer und Spielern den Aufstieg gebührend zu feiern. Keine Spur von Sommerkick

Zufrieden wischte sich Christian Knappmann wenig später die Spuren einer Bierdusche aus dem Gesicht. „Das hatte heute nichts mit Sommerkick zu tun. Wir wollten den Fans noch mal was zeigen, und die Jungs haben komplett abgeliefert“, lobte der Meistertrainer. „Die erste Halbzeit war schon gut, in der zweiten waren wir extrem spielfreudig und hätten auch zweistellig gewinnen können.“

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