Gut zehn Meter schoss er sie durch die Gegend. „Wir haben viele taktische Fehler gemacht“, sagte Kurth. „Die regen mich total auf, denn auf der Playstation können meine Spieler das alle.“
Der 1.FC Wülfrath hatte den Rhythmus nach der spielfreien Woche scheinbar verloren und tat sich von Beginn an schwer, Druck auf das Tor der Bocholter aufzubauen. Dementsprechend mussten die 150 Zuschauer in der Anfangsphase auf interessante Szenen vor einem der beiden Gehäusen vergeblich warten.
Dann zeigten sich die Bocholter auf dem zugigen Erbacher Berg zunehmend akklimatisiert. Der Flachschuss von Bocholts Goalgetter Tim Elsinghorst hatte Wülfraths Schlussmann Oliver Haßler schon passiert, aber Engin Kizilarslan konnte den Ball noch von der Linie kratzen (28.). Der erste Durchgang hatte nur noch ein weiteres Highlight: Wülfraths Marco Menge vertendelte den Ball im Spielaufbau, Gianni Vaccarello setzte das Leder jedoch über den Kasten (35.).
Fast aus dem Nichts fiel in der 66. Minute die Wülfrather Führung: Als nach einer Ecke der Ball Martin Haschke vor die Füße fiel, hatte dieser keine Probleme, aus sieben Meter ins rechte Eck einzuschieben. „Eigentlich war das ein typisches 0:0-Spiel. Wir haben gesehen, dass wir noch viel arbeiten müssen“, konnte sich Kurth nicht so richtig über den Sieg freuen. „Nun gegen RWO II kann mich zurücklehnen, weil die Jungs hochmotiviert sind.“
Gäste-Spielertrainer Sebastian Eul, der die dritten Niederlage im dritten Pflichtspiel hinnehmen musste, stellte fest: „Nach dem 0:1 haben wir keine Reaktion gezeigt. Das hat mir nicht gefallen.“ Angesprochen auf die Querelen im Team - diese hatten zur Freistellung von Coach Ralf Bugla geführt - sagte er: „Das spielfreie Wochenende kommt nun zum richtigen Zeitpunkt. Da können wir uns wieder zusammenraufen.“
Mehr noch: Nach der Begegnung war Eul noch als „Sozialarbeiter“ gefragt, bei einer Rangelei zwischen Bocholter Anhängern und der nicht zimperlichen Wülfrather Polizei stellte er sich zwischen die Fronten und versuchte zu schlichten.