Seit dem 3:3-Remis beim SV Lippstadt vor zwei Wochen läuft es beim Tabellenführer aus Münster wieder wie am Schnürchen: Zunächst konnten die beiden Topspiele gegen Fortuna Köln (1:0) und Rot-Weiß Oberhausen (3:0) gewonnen werden, ehe am Freitagabend ein weiterer 3:0-Sieg gegen den bereits abgestiegenen KFC Uerdingen folgte. Für die Adlerträger war der Wiederholungserfolg gleichbedeutend mit dem 20. Zu-Null-Spiel in der laufenden Saison – nach 36 absolvierten Partien wohlgemerkt.
SCP-Torhüter Max Schulze Niehues, der seinen Kasten erneut sauber halten konnte, war nach Schlusspfiff voll des Lobes für seine Vorderleute. „Ich kann den Jungs nur ein Kompliment aussprechen. Der Fokus ist in dieser Phase der Saison brutal hoch bei jedem Einzelnen“, konstatierte das Münsteraner Urgestein. „Wir ziehen unser Ding gerade voller Überzeugung durch.“ Und obwohl es beim SCP den Anschein macht, als liefe es derzeit wie von selbst, machte Schulze Niehues unmissverständlich klar, dass ihnen die Siege nicht einfach in den Schoß fallen: „Es fühlt sich gerade natürlich sehr gut an. Es ist aber Woche für Woche harte Arbeit.“
Alexander Langlitz, der mit einem traumhaften Distanzschuss die 1:0-Führung für die Hildmann-Elf besorgte, wusste, warum der hohe Aufwand auch tatsächlich Früchte trägt. „Es zeichnet uns aus, dass wir uns wirklich fokussieren können, wenn es drauf ankommt.“
Drauf ankommen wird es auf jeden Fall auch in den verbleibenden beiden Saisonspielen, in denen es der schwarz-weiß-grüne Tross zunächst am Freitag (6. Mai, 19 Uhr) mit dem SC Wiedenbrück zu tun bekommt, ehe am 14. Mai die Zweitvertretung des 1. FC Köln bei einer möglichen Münsteraner Meisterfeier im Preußenstadion zu Gast sein wird.
Es zeichnet uns aus, dass wir uns wirklich fokussieren können, wenn es drauf ankommt.
Alexander Langlitz
Von dem Titelgewinn möchten sie beim SCP aktuell noch nicht sprechen. Stattdessen üben sich Spieler und Trainer nach wie vor in Zurückhaltung, wollen auch diese beiden Spiele seriös angehen. Ein Ansatz, mit dem sie bis dato aber auch mehr als ordentlich gefahren sind. „Wir gucken auf uns und versuchen, Essen auszublenden“, betonte Mittelfeldmann Nicolai Remberg. Henok Teklab, gegen den KFC wieder mal einer der Besten auf dem Feld, schlug in dieselbe Kerbe – jedoch mit einem nicht ganz unwichtigen Zusatz: „Wir gucken von Spiel zu Spiel, verfolgen unser Ziel.“
Welches Ziel er meint, dürfte wohl über Münsters Stadtgrenzen hinaus klar sein. Und sollten sich Hildmanns Worte bewahrheiten („Wir wollen weiter Fußball spielen und die Spiele gewinnen“), hätten sie dieses Ziel endgültig erreicht. In spätestens zwei Wochen weiß die westdeutsche Fußballwelt mehr.