„Ich bin zufrieden“, zog Mönchengladbachs Heiko Vogel zunächst ein ebenso nüchternes wie positives Resümee nach dem gerade eingefahrenen Unentschieden bei Preußen Münster zum Abschluss des Regionalliga-Jahres. Nach einer kurzen Sprechpause ging der ehemalige Basel-Coach dann aber doch noch etwas ins Detail: „In der ersten Halbzeit war Preußen spielbestimmend. Wenn wir 1:0, 2:0 in Führung gehen, kann sich Münster aber nicht beschweren.“
In der Tat hatte die Zweitvertretung der Fohlen vielversprechende Möglichkeiten auf dem Fuß, die aber ungenutzt blieben. Wie in der 36. Spielminute: Nach einer Schulze-Niehues-Parade hätte die Borussia den Ball aus kürzester Distanz nur noch ins verwaiste Tor schieben müssen. Doch statt bei haushoch favorisierten Adlerträgern frühzeitig in Führung zu gehen, klatschte der Ball nur an den Pfosten.
Vogel sieht in Münster ein echtes „Kaliber“
In der Folge kam es noch knüppeldicker für die Vogel-Elf, weil nicht nur die Riesen-Möglichkeit zum 1:0 vergeben wurde, sondern Jacob Michael Italiano wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff eine Notbremse beging, für die er folgerichtig vom Platz gestellt wurde. Als Münster in der 63. Minute schließlich noch in Führung ging, hätten wohl die wenigsten im Stadion Anwesenden an eine Punkteteilung gedacht – abgesehen vom ehemaligen Champions-League-Teilnehmer Heiko Vogel.
Mönchengladbach II: Kersken – Italiano, Schlosser, Gaal, Kemper – Asallari (46. Lofolomo), Lockl (76. Touray), Lieder, Schroers (64. Beckhoff) – Meuer, Skraback (88. Wentzel)
Tore: 1:0 Remberg (63.), 1:1 Lieder (85.)
Gelbe Karten: Remberg, Langlitz – Schroers, Kemper, Lieder, Beckhoff
Rote Karte: Italiano
Zuschauer: 2.873
„Das 1:0 war ein Nackenschlag, denkt man zumindest“, sagte Vogel, der trotz der scheinbar aussichtslosen Lage die Hoffnung zu keiner Zeit aufgegeben hatte. Vielmehr stellte der 46-Jährige einen „Bruch im Spiel des Gegners“ fest. Dieser sorgte dafür, dass die Gladbacher tatsächlich noch den späten Ausgleich erzielen und wenige Minuten später einen überraschenden Punktgewinn feiern konnten. Für Vogel war es aber noch viel mehr als das: „Gegen so ein Kaliber ist das ein gefühlter Sieg“, stellte er abschließend fest.