Rot-Weiss Essen hat bisher elf Zugänge - inklusive U19-Eigengewächs Nils Kaiser und Rückkehrer Erolind Krasniqi (BFC Dynamo) - vorgestellt. Die Neuverpflichtung Nummer elf hat bei den Anhängern wohl für das größte Aufsehen gesorgt - [article=525282]RevierSport berichtete exklusiv[/article].
Denn Zlatko Janjic stürmt in der kommenden Saison für Rot-Weiss Essen. Ein Mann, der vom SC Verl kommt, die letzten zwei Jahre beim Drittligisten absoluter Leistungsträger war - 62 Spiele, 30 Tore, 13 Vorlagen - und auf eine erfolgreiche Vita blicken kann.
Der gebürtige Bosnier, der aus dem Nachwuchsleistungszentrum von Arminia Bielefeld stammt, spielte in seiner Laufbahn für Bielefeld (45 Spiele, fünf Tore, eine Vorlage), Bielefelds U23 (96, 40, 3), Wehen Wiesbaden (102, 40, 10), Erzgebirge Aue (25, 1, 2), MSV Duisburg (98, 26, 18), Korona Kielce in Polen (32, 1, 3), Sonnenhof Großaspach (11, 5, 2) und den SC Verl.
Insgesamt kann Zlatko Janjic, der sowohl als Mittelstürmer als auch hinter der Spitze einsetzbar ist, auf 13 Bundesligaspiele (ein Tor), 70 Zweitligapartien (4), 216 Drittliga-Begegnungen (81), 25 Regionalliga-Einsätze (15), 105 Auftritte (33) in der Oberliga und 32 Spiele (1) in der polnischen Ekstraklasa zurückblicken. In der ewigen Torjägerliste der 3. Liga liegt nur Anton Fink mit 136 Toren vor Janjic.
In Teil eins des RevierSport-Interviews spricht Janjic über seinen Wechsel zu RWE und die Rot-Weiss Fans. Teil zwei des Gesprächs folgt am Sonntagmorgen. Dann geht es um seine Bekanntschaft zu Marcus Uhlig, seinen neuen Sturmpartner Simon Engelmann und über das Erfolgsrezept für den Aufstieg.
Zlatko Janjic, seit einiger Zeit war zu hören, dass Sie in Verl nicht mehr zufrieden sein sollen. Es soll auch Meinungsverschiedenheiten mit Trainer Guerino Capretti gegeben haben. Was waren letztendlich die Gründe, dass Sie Verl verlassen haben? Das Kapitel ist für mich abgeschlossen und ich will auch nicht mehr darüber reden. Ich bin ein Mensch, der aus der Vergangenheit eher das Positive mitnimmt. Und die zwei Jahre in Verl waren, inklusive des Aufstiegs, einfach toll. Jetzt brenne und freue ich mich auf die neue Herausforderung Rot-Weiss Essen
Wann hat Rot-Weiss Essen zu Ihnen Kontakt aufgenommen? Wir hatten seit ein paar Wochen Kontakt. Jörn Nowak und Marcus Uhlig haben sich ziemlich ins Zeug gelegt und nach mehreren Gesprächen haben wir dann zueinandergefunden. Ich habe mir ein größeres Bild von RWE gemacht, dann einige Tage überlegt und für mich entschieden, dass ich Teil von Rot-Weiss Essen sein will.
Auch der MSV Duisburg, Ihr Ex-Klub soll Interesse gehabt haben, fiel es Ihnen da nicht schwer abzusagen? Es gab einige Interessenten aus der 3. Liga. Aber ich habe über 200 Drittligaspiele absolviert und viele Tore geschossen. In dieser Spielklasse habe ich gezeigt, was ich draufhabe. Da muss ich niemandem mehr etwas beweisen. Für mich war es einfach reizvoller, mit einem Verein wie RWE den großen Traum zu verwirklichen und in die 3. Liga aufzusteigen. Ich werde alles dafür tun, dass dieser tolle Verein endlich hochkommt.
Was macht RWE für Sie aus? Mit dem MSV habe ich in Essen den Niederrheinpokal im Jahr 2017 gewonnen und mit Verl haben wir 4:1 im Jahr 2020 gesiegt. Ich sage mal so: es hat immer Spaß gemacht in Essen zu spielen und zu gewinnen. Das soll auch so bleiben (lacht). Wir müssen als Mannschaft einfach versuchen diese Fans mitzunehmen. Das ist ja eine unfassbare Wucht. Aber dafür müssen wir auch das Spiel richtig angehen. Der 12. Mann ist ein großer Vorteil - vor allem an der Essener Hafenstraße.
Es gibt auch einige, wenige Fans, die fragen, warum man einen 35-Jährigen verpflichtet hat. Was entgegen Sie denen? So etwas spornt mich nur an. Entweder hat man Qualität oder nicht. Das Alter spielt überhaupt keine Rolle. Es geht immer darum, wie man das Leben lebt, wie man an den professionellen Sport herangeht. Ich bin nicht jemand, der sich zurücklehnt. Ich trainiere wie vor zehn Jahren, höre in diesem Alter umso mehr auf meinen Körper. Deshalb war ich in den letzten Jahren auch kaum verletzt und bin topfit. Ich werde den wenigen Kritikern schon zeigen, dass man auch mit 35 Jahren ein guter Fußballer sein kann.
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