Nach seiner Verpflichtung vor drei Jahren brach an der Hafenstraße Euphorie aus. Der damalige Vorsitzende Michael Welling hatte Timo Brauer aus Österreich zurück an die Hafenstraße geholt. Das Eigengewächs, das RWE zum direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga geführt und gegen die SV Hönnepel-Niedermörmter zum Pokalsieg geschossen hatte. Brauer sollte Wellings „Königstransfer“ für den Aufstieg in die 3. Liga werden. Eine Mission, die drei Jahre später als gescheitert angesehen werden muss. Nun wird Brauers Vertrag bei Rot-Weiss Essen nicht mehr verlängert.
In einem Statement bei Facebook erklärte er, dass die Verantwortlichen ihm mitgeteilt haben, dass die kommende Saison ohne ihn geplant wird und er den Verein verlassen muss. Angesichts von Brauers Leistungen in der laufenden Rückrunde ist es eine mutige Entscheidung. Zum einen, weil er derzeit einer der stabilsten Leistungsträger der Bergeborbecker darstellt. Zum anderen, weil sein Ersatz sich nun vor allem Vergleiche in puncto Identifikation gefallen lassen muss.
„Wir haben uns nun dazu entschlossen, perspektivisch einen anderen Weg zu gehen“, begründet Essens Vorsitzender Marcus Uhlig den Schritt. Und wie dieser Weg nun aussehen wird, dürfte nun auch jedem etwas klarer sein. RWE will schließlich - auch gestützt durch die finanzielle Unterstützung des Naketano-Gründers Sascha Peljhan - angreifen.
Offenbar befinden sich auf der Wunschliste von Trainer Karsten Neitzel und dem neuen Sportdirektor Jörn Nowak andere Kaliber, bei denen der „Bürgermeister von Essen“ entweder nicht mithalten kann oder die in einem anderen Preis-Leistungs-Verhältnis stehen. Eines ist die Trennung von Brauer aber in jedem Fall: der erste abgeschnittene Zopf des Stamms der vergangenen Jahre. In den kommenden Wochen werden weitere folgen.
Autor: Stefan Loyda