Während der Pressekonferenz kam Neururer von selbst auf das Trainer-Thema zu sprechen. Die erste und wichtigste Aufgabe von mir ist, der Mannschaft klarzumachen, dass der Trainer, den wir im Augenblick haben, auch der Trainer sein wird, der hier bleiben wird.“, stellte Neururer mit fester Stimme klar.
Farat Toku sitzt also fest im Sattel und muss auch nicht fürchten, dass Neururer in seine tägliche Arbeit eingreift. „Hier bei Wattenscheid 09 werde ich, egal in welcher Phase, nicht als Trainer auftreten“, erklärte der Sportdirektor.
Neururer schätzt Toku sehr
Die beiden kennen sich schon seit einer ganzen Weile. Toku absolvierte einst ein zweiwöchiges Praktikum beim VfL Bochum, Trainer damals: Peter Neururer. Nach Ablauf der Zeit habe Toku das Praktikum sogar verlängert, wie Neururer in einem früheren Gespräch mit dieser Redaktion erzählte.
Nun arbeiten beide also wieder Seite an Seite. Sportdirektor Neururer weiß, was er an seinem Trainer hat. „Farat Toku ist unheimlich engagiert. Er hat eine sehr hohe soziale und auch fachliche Kompetenz und dazu einen überragend guten Umgang mit einzelnen Spielern“, lobte Neururer, der sich freut, dass Toku, nicht nur mit Fachbegriffen um sich wirft, sondern eben auch den Sport auf dem Platz versteht. „Er hat eine Sach- und Fachkenntnis, die auf den Fußball und eben nicht auf terminologische Dinge bezogen ist, wie wir sie heutzutage an allen Ecken hören.“
Neururer, der vor dem Kontakt mit der SGW auf ein Engagement im Ausland schielte, nannte eben das als einen Grund, weshalb er Deutschland verlassen wollte. „Bei Pressekonferenzen von meinen Kollegen komme ich mir teilweise vor, als ob ich an einem hochwissenschaftlichen Institut sitze. Derjenige, der solche Statements von sich gibt, weiß garnicht, dass es auch noch andere Menschen gibt, die verstehen, was er sagt. Das macht Farat eben überhaupt nicht, im Gegenteil. Er trifft den Punkt und ist einfach ein hervorragender Trainer", sagte Neururer.
Für ihn stand Toku ohnehin nie zur Debatte. „Wenn ich den Job hier mache, dann komme ich nicht, um einen Trainer zu beurlauben. Ich komme hierhin, um den Trainer, von dem ich auch noch weiß, dass er der richtige Mann ist, zu unterstützen. Wie soll man denn sonst zusammenarbeiten?“, fragte er und konnte sich eine Spitze gegen die Konkurrenz nicht verkneifen. „Ich weiß, dass es da andere Beispiele gibt.“
Neururer hat also den Schritt getan, um Ruhe und Sicherheit in den Verein zu bekommen. Jetzt gilt es für die SGW, das auf den Platz zu bringen und den Klassenerhalt zu sichern. Der erste Versuch: Am Samstag (14 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf II.
Autor: Tizian Canizales