An der Auswärtsniederlage in Bonn hatten nicht nur die Fans zu knabbern. Auch bei Rot-Weiss Essen war sie in den zwei Wochen vor dem Auswärtssieg in Lippstadt (3:0) ein wichtiges Thema. Viel wurde analysiert, viel wurde miteinander gesprochen. Dementsprechend hielt auch Essens Flügelspieler Florian Bichler fest: „Wem am Samstag nicht bewusst war, worum es ging - und ich rede da nicht von der Tabellenposition, sondern von der Außendarstellung - der wäre hier Fehl am Platz.“ Im Nachgang kann man sagen: Charaktertest bestanden.
Ohnehin ist bei Rot-Weiss mittlerweile so einiges in Bewegung. Am Dienstag wurde vom Verein die Frage beantwortet, wie man die kommende Saison finanziell ambitioniert angehen kann. Eine „Essener Lösung“ soll dem Verein helfen, endlich das Ziel 3. Liga anzugehen. Der Deal mit dem ersten Gönner ist auch bereits in trockenen Tüchern. Das bedeutet, dass zumindest eine solide Basis geschaffen wurde, um in der kommenden Saison die angekündigte Spitzenmannschaft zusammenzustellen. In der Mannschaft selbst soll dies jedoch kein großes Thema gewesen sein, wie Bichler sagt: „Das bekommt man am Rande mit. Aber wir waren gut beraten, uns mit uns selbst zu beschäftigen.“ Er selbst habe es in den Medien gelesen. „Ich bin hierher gekommen, um Erfolg zu haben. Wenn das dieses Jahr ausbleibt, will ich trotzdem in der nächsten Saison nochmal voll angreifen.“
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Der Aufstieg in diesem Jahr ist zwar mit 16 Punkten Rückstand auf Viktoria Köln passé, die Plätze zwei bis fünf sind für den aktuellen Sechsten in Reichweite. Gleichzeitig wartet auf die Bergeborbecker am 2. April das RevierSport-Niederrheinpokal-Halbfinale gegen den KFC Uerdingen. Ein mögliches Erfolgsrezept dafür haben die Essener in Lippstadt erstmals seit langer Zeit wieder aufgezeigt. Bichler: „Wir müssen hart weiterarbeiten und an der Kampfleistung anknüpfen. Das muss die Basis sein. Wenn das Kämpferische da ist, kommt das Spielerische von alleine. Gegen Lippstadt haben wir so auch ansehnlichen Fußball gespielt.“ Nur so könnte das ständige Wechseln zwischen Siegen und Niederlagen endlich aufhören.
Und das muss es ohnehin. Auch das dürfte bei Rot-Weiss Essen mittlerweile jeder verstanden haben.
Autor: Stefan Loyda