Beim Blick auf die Aufstellungen für die Partie in Lippstadt dürfte der eine oder andere RWE-Fan verdutzt dreingeschaut haben. Philipp Zeiger fehlte nach der fünften Gelben Karte gesperrt, sein etatmäßiger Nebenmann musste jedoch genauso auf die Bank. Timo Becker kam erst nach einer Viertelstunde für den verletzten Robin Urban in die Partie. Stattdessen erhielt Boris Tomiak den Vorzug.
Für den 20-Jährigen war es der zehnte Einsatz in der laufenden Regionalliga-Saison. Sein erster allerdings von Beginn an. Bei den neun Malen zuvor kam Tomiak insgesamt auf gerade einmal 27 Einsatzminuten. Allerdings wusste er - nach leichten Startschwierigkeiten - zu überzeugen. Nicht von ungefähr kam es, dass er kurz vor der Pause bei einer Ecke des in Lippstadt ebenfalls erstarkten Benjamin Baier am ersten Pfosten genau richtig stand und den Ball zu seinem ersten Profi-Tor im Netz unterbringen konnte. Dementsprechend war dann auch der Jubel ausgefallen.
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Essens Trainer Karsten Neitzel lobte den Youngster nach dem Spiel: „Er hat ein gutes Spiel gemacht, wie eigentlich alle anderen auch. Bei Boris ist das aber höher einzuschätzen, weil es das erste Mal von Anfang an war und dann noch in einem ungewohnten System. Ich bin mit seiner Leistung zufrieden.“ Wenn es für die Bergeborbecker dann am kommenden Freitag im Stadion Essen gegen den SC Verl geht, dürfte das Essener Eigengewächs gute Chancen haben wieder in der Startformation zu stehen. Und das wäre für ihn von noch größerer Bedeutung.
Schließlich läuft auch Tomiaks Vertrag am Saisonende aus. Im Endspurt der vergangenen Spielzeit erhielt er von Neitzel am Ende ein paar Einsätze, um sich beweisen zu können. Das tat er dann auch und erhielt zur Belohnung einen neuen Ein-Jahres-Vertrag. Ähnlich könnte es auch dieses Mal sein. Zumindest, wenn die Leistung in Lippstadt seinen Durchbruch im Seniorenbereich bedeuten würde. Neitzel: „Wenn man gut spielt, hat man immer bessere Karten für eine Vertragsverlängerung.“
Autor: Stefan Loyda