Mit einem 9:3-Achtungserfolg löste Rot-Weiß Oberhausen am Mittwochabend über den SC Düsseldorf-West das Ticket für das Niederrheinpokal-Viertelfinale (gegen KFC Uerdingen).
Für so einen Kantersieg muss jeder einzelne Spieler im Team einen Sahne-Tag erwischen. Und wenn alle eine super Leistung abrufen, fällt es natürlich schwer, aus der Mannschaft herauszustechen. Philipp Gödde hat das dennoch geschafft. Der RWO-Stürmer war gegen die Landeshauptstädter der überragende Mann - nicht nur wörtlich gesprochen.
Denn der lange Blondschopf überragte wirklich alle. Und das gleich zwei Mal. Wir schreiben die achte Minute: Ecke, Gödde schraubt sich in die Luft - und köpft das Leder zum 2:0 in den Torwinkel, keine Chance für Düsseldorfs Keeper Sebastian Siebenbach. 25 Minuten später: Wieder fliegt ein scharf getretener Eckball in den Strafraum, und wieder ist es Gödde, der den Ball am erneut chancenlosen Siebenbach vorbei ins Eck nickt. Quasi eine Kopie des zweiten Treffers. Einziger Unterschied: Beim 3:0 wurde der Ball von der rechten Eckfahne aus in den Sechzehner getreten. Doch der 23-Jährige hatte noch nicht genug. Kurz vor der Pause schnürte er per Abstauber den Hattrick (43.), kurz nach der Pause machte er den Viererpack perfekt.
Er selbst gab sich nach dem Abpfiff gelassen. "Wir dürfen das Ergebnis nicht überbewerten, wir haben gegen eine Oberliga-Mannschaft gespielt", meinte der Ex-Aachener. "Aber dass wir dann so dominant gewinnen, da muss ich dem gesamten Team ein großes Kompliment machen. Für mich geht das Ergebnis auch in der Höhe in Ordnung", lobte er seine Kollegen.
Gödde selbst war sieben Wochen verletzt - umso eindrucksvoller sein Comeback. "Ich war lange raus und hänge immer noch ein bisschen hinterher. Dass mir dann gleich ein Viererpack gelingt, ist natürlich ein wunderschönes Gefühl." Auch Oberhausens Trainer Mike Terranova freute sich für seinen Schützling: "Das ist super für ihn, besonders nach der Verletzung." In der 50. Minute beendete Terranova dann Göddes Arbeitstag. "Das war kein Problem", verneinte er die Frage, ob er sich über seine Auswechslung geärgert hätte. "Aber natürlich hätte ich gerne noch einen fünften Treffer gemacht."
Für seine Tore nach Eckbällen gibt es, neben seiner Körpergröße von stattlichen 1,92 Metern, noch eine weitere Erklärung: Unter der Woche standen Standard-Situationen auf dem Trainingsplan der Kleeblätter. "Im Training hat das aber absolut nicht funktioniert", verriert der gebürtige Wimberner. "Umso erfreulicher, dass es im Spiel geklappt hat."