Mike Terranova saß nach Abpfiff mit einem breiten Grinsen auf der Pressekonferenz im Häcker Wiehenstadion. Durchaus verständlich, hatte seine Mannschaft doch soeben einen weiteren guten Auftritt in gegnerischen Gefilden hingelegt. Das Wichtigste aber: Die Bilanz kann sich sehen lassen. RWO holte unter „Terra“ bereits 13 Zähler aus sieben Auswärtspartien – eine starke Ausbeute. In dieser Deutlichkeit war das Resultat in Rödinghausen im Vorfeld dennoch nicht zu erwarten gewesen. Eine Überraschung war es für Terranova aber nicht: „Wir wollten vorne mehr Druck machen und unser gesamtes Spiel weiter nach vorne schieben. Das haben wir Eins zu Eins umgesetzt“, berichtet der 39-Jährige, der kommende Woche seinen 40. Geburtstag feiert.
Das vorzeitige Geschenk, in Form eines Dreiers, wollten seine Spieler ihm nur allzu gerne schon im Spiel gegen den SV Rödinghausen überreichen. „Das Geschenk nehme ich natürlich gerne an und freue mich darüber. Aber es war nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.“
Und das klappte wie gemalt. Nach handgestoppten 46 Sekunden stand es bereits 1:0 für die Gäste. Kapitän Robert Fleßers konnte nach einem Freistoß von Patrick Bauder ungehindert einköpfen. Davon war natürlich auch der Oberhausener Fußballgott begeistert: „Eine so frühe Führung ist für jedes Team weltklasse.“ In der Tat, mit der frühen Führung im Rücken spielte RWO gefällig auf – und schraubte den Zwischenstand bereits in der ersten Hälfte auf 2:0 (23.). Wieder war es Bauder, der für den Assist verantwortlich war. Diesmal fand seine Hereingabe in Arnold Budimbu den passenden Abnehmer.
Und auch in Hälfte zwei ließen die Kleeblätter sich nicht mehr den Schneid abkaufen. Durch Tore von Güngör Kaya (67.), der nach einem Doppelpass vollstreckte und erneut Budimbu (90.), der in Robben-Manier vollenden konnte, machten die Ruhrgebietler den 4:0-Erfolg perfekt.
Alfred Nijhuis wirkte nach dem Schlusspfiff geknickt: „Oberhausen hat richtig Druck nach vorne gemacht und unsere Fehler ausgenutzt. Wir sind für unsere Fahrlässigkeit eiskalt bestraft worden. Dienstag gegen Wiedenbrück haben wir noch gelacht, nun weinen wir. Diese Lehrstunde müssen wir erst einmal verarbeiten.“
„Das war unsere beste Saisonleistung. Die Jungs haben alles zu 100 Prozent umgesetzt, obwohl das Ergebnis wohl ein wenig zu hoch ausgefallen ist. Das war ein guter Tag für uns“, berichtet der Italiener. Sein Name selbst steht für den Aufschwung bei den „Kleeblättern“. Denn die Auswärtsschwäche war vor allem in der letzten Saison eklatant und kostete den Oberhausenern eine bessere Platzierung. Unter Neu-Coach „Terra“ entdeckt RWO plötzlich Neuland.
Nun geht es für RWO kommende Woche im Zuge des Niederrheinpokals nach Hilden. Mike Terranova hat klare Ziele: „Ich will den Pokal unbedingt gewinnen. Das ist mir fast noch wichtiger als die Liga.“ Mit der Leistung von Rödinghausen ist dieses Ziel gar nicht so utopisch. Frei nach dem Motto: Terra nova für Rot-Weiß Oberhausen.
Dieses Thema im Forum diskutieren »
