Beim überraschenden 2:2-Unentschieden bei Viktoria Köln spielte der 23-Jährige seinen Stiefel gewohnt souverän runter, hatte die Kölner Offensive gut im Griff und leitete mit seinem Pass das 2:2 von Xhino Kadiu ein, welches den späten Punktgewinn sicherte. "Es war ganz wichtig für den Kopf, dass wir diesen Punkt noch geholt haben", wusste Waldoch um die Bedeutung des Ergebnisses, das ihn jedoch nicht völlig zufrieden stimmte: "Wir hatten uns mehr erhofft, weil wir ein dickes Polster aufzuholen haben."
Der Sohn des langjährigen Schalker Kapitäns Tomasz, der auf Schalke sämtliche Jugendmannschaften durchlief, hat sich beim Essener Stadtteilklub etabliert und spielt seine zweite Saison. In 16 Partien kam er in dieser Spielzeit zum Einsatz, sowohl bei Stefan Blank als auch bei Vorgänger Micha Skorzenski war Waldoch unumstrittene Stammkraft. "Ich habe in Kray sehr schnell Fuß gefasst, nachdem der Wechsel sehr spät zustande kam", erinnert sich der ehemalige polnische Juniorennationalspieler an das Theater bei ETB SW Essen im Sommer 2014.
Doch auf den richtigen Durchbruch im Herrenbereich wartet der in der Defensive vielseitig einsetzbare Waldoch noch immer. Nachdem ihn bei der Schalker U23 ein Kreuzbandriss längere Zeit aus der Bahn warf und zum Umweg über die Oberliga bei ETB zwang, weiß er, dass es nicht nur den Fußball gibt: "Ich bin nicht mehr so leichtgläubig und kenne auch andere Dinge", sagt Waldoch, der deshalb neben dem Fußball ein BWL-Fernstudium absolviert. Allerdings kann auch der Pole nicht verhehlen, dass er noch nach der ein oder anderen höheren Aufgabe schielt. "Natürlich denkt man über sowas nach, wenn man sich mit Topteams messen kann. Ich zerbreche mir darüber aber nicht den Kopf, sondern konzentriere mich nur auf Kray", hält Waldoch jedoch nichts davon, groß in die Zukunft zu blicken.
Mit dem Profifußball ist er angesichts der beeindruckenden Vita seines Vaters, der die polnische Nationalmannschaft unter anderem bei der WM 2002 als Kapitän aufs Feld führte, ohnehin aufgewachsen. "Ich wurde immer mit dem Namen meines Vaters assoziiert. In jungen Jahren kann das vielleicht auch etwas Druck gemacht haben", erinnert er sich daran, dass er als Jugendspieler bei Turnieren oftmals unter besonderer Beobachtung stand.
Darüber, wie es für ihn im Sommer weitergehen wird, sollte den Krayern das Wunder des Klassenerhalts nicht gelingen, will sich Waldoch indes noch keine Gedanken machen: "Wir können die Klasse noch halten. Bei uns redet keiner vom Abstieg und die Stimmung ist sehr, sehr positiv. Wir schauen alle von Spiel zu Spiel. Gegen die Teams von oben haben wir richtig gute Spiele gemacht. Unser Problem waren die Partien gegen die Mitkonkurrenten. Das müssen wir abstellen."