Am Ende hatte er seine Zuhörer aber von sich überzeugt.
Der 32-Jährige hat an der Hafenstraße keine leichte Aufgabe angetreten, doch er gibt sich große Mühe, die Fans schon jetzt hinter sich zu bekommen – noch bevor es auf dem Platz zur Sache geht. In seiner Ansprache an die Mitglieder nutzte Siewert Begriffe wie Authentizität, Arbeit und Aggressivität, die seine Arbeit in Essen kennzeichnen sollen. „Ich will authentisch sein. Wenn ich sage: ‚Wir sind RWE‘, dann steckt da auch etwas hinter“, betonte der ehemalige DFB-Nachwuchstrainer.
Kurz skizzierte Siewert, was die Zuschauer im Stadion Essen in der kommenden Saison geboten bekommen sollen. Und das muss nicht zwangsläufig ein Offensivfestival sein, nur um es anders zu machen als Marc Fascher. „Wir wollen in unserer Festung zuerst kompakt stehen. Ich glaube, wer aggressiv verteidigt, greift auch besser an“, erklärte Siewert seinen Ansatz.
Es gibt Trainer, die Versprechungen machen. So einer bin ich nicht
Jan Siewert
Einen bestimmten Tabellenplatz oder gar den Aufstieg will er dabei nicht versprechen. „Es gibt so viele Trainer, die vorher Versprechungen machen. So einer bin ich nicht. Meine Mutter hat mir beigebracht: ‚Junge, du musst arbeiten.‘ Und ich bin überzeugt, wenn wir arbeiten, dann kommt auch etwas dabei herum.“
Für seine Aussagen bekam Siewert letztlich sogar Standing Ovations. Das Vertrauen der Anhänger hat der junge Coach. Doch wichtig – das wusste schon Adi Preißler – ist am Ende auf‘m Platz.