Ganze 104 Minuten durfte Bauder in den ersten beiden Saisonspielen sein Können von Beginn an zeigen, bis der damalige Coach Mario Basler genug gesehen hatte. Bauder war fortan nur noch Ergänzungsspieler. „Unter Basler war das so, dass er gesagt hat, wenn die Mannschaft gewinnt, dann spielt die selbe Formation weiter. Wenn nicht, dann waren sofort fünf Mann raus“, erklärt Bauder, der im Sommer vom VfL Wolfsburg an die Lindnerstraße gewechselt war.
Als Bauder im Niederrheinpokal gegen den VSF Amern (6:0) wieder von der ersten Minute an ran durfte, verletzte er sich schwer. Diagnose: Mittelfußbruch. „Ich hatte schon in der Jugend die gleiche Verletzung an der gleichen Stelle. Zudem hatte ich in Wolfsburg zwei Syndesmosebandanrisse. Wieder lange auszufallen war hart. Ich wollte mich ja in Oberhausen von der besten Seite zeigen“, sagt Bauder.
Zumindest war dies in privater Hinsicht der Fall. Denn schon am ersten Wochenende in der neuen Umgebung fand der Mittelfeldspieler sein Liebesglück. Bauder: „Ich habe glücklicherweise sofort Marina kennengelernt und wir sind seitdem ein super Paar. Sie war auch stets meine Bezugsperson, als ich verletzt war. Marina hat mir da rausgeholfen, damit ich den Frust in neue, positive Energie umwandeln konnte.“ Und das funktioniert. Denn seit seiner Rückkehr scheint Bauder wie ausgewechselt zu sein. Er sprüht nur so vor Elan. „Der Junge weiß gar nicht, wie gut er ist. Wenn er sich nicht so schnell zufrieden geben würde, dann wäre er schon ganz woanders. Er bringt alles mit“, schwärmt Trainer Peter Kunkel.
Bauder selbst ist Kunkels Kritik nicht unbekannt. Bauder: „Das habe ich schon einmal gehört. Manche sagen so, manche so. Ich habe auch schon gehört, dass ich fleißig bin. Ich muss einfach meine Leistungen konstant abrufen. Das ist mein Anspruch.“ Und das sollte auch für die komplette RWO-Mannschaft gelten. Denn geht es nach Bauder, dann sollte die bärenstarke Vorstellung gegen Viktoria Köln keine Eintagsfliege gewesen sein. „Das muss unser Maßstab sein. Ich glaube sogar, dass wir noch besser sein können“, betont Bauder.
„Der Junge weiß gar nicht, wie gut er ist“
In der vergangenen Zeit mussten viele Spiele aufgrund der Witterungsbedingungen abgesagt werden. Manch einer durfte sich vielleicht sogar über zu viel Freizeit beklagt haben, Bauder aber nicht. „Ich gehe gerne shoppen, da hatte ich Zeit das CentrO oder den Limbecker Platz zu besuchen. Das ist ja auch das coole am Ruhrgebiet, hier bist du in einer halben Stunde in Düsseldorf, Dortmund, Essen und sonst wo.“ Bauder erlebte auch schon andere Zeiten. „In meinen letzten beiden Jahren in Wolfsburg war das so, dass ich ihn 20 Minuten in Braunschweig war. Ansonsten waren überall nur Dörfer. Das ist nichts für junge Leute.“
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