Doch spätestens nach der 1:3 (1:1)-Niederlage beim Wuppertaler SV muss RWO den Blick mal wieder nach unten richten. Ein Abstiegs-Triple ist nicht unrealistisch.
Noch vor zwei Wochen, nach dem Auswärtssieg beim VfL Bochum II, sagte der damalige Doppeltorschütze Sebastian Mützel, dass er die ersten sechs Plätze im Visier habe. Nach den Niederlagen gegen Bergisch Gladbach und Wuppertal musste sich der Publikumsliebling schneller als im lieb ist wieder revidieren. „Natürlich geht mir diese Situation auf den Sack. Ich wollte oben mitspielen. Aber jetzt müssen wir aufpassen. Wenn wir gegen Hüls nicht gewinnen, dann brennt hier der Baum“, sagte ein enttäuschter Mützel nach der siebten Saisonniederlage in Wuppertal.
Diese hätte gar nicht zu Stande kommen dürfen. Denn die „Kleeblätter“ hatten in Durchgang eins vor nur 1441 (!) Zuschauern – darunter knapp 500 mitgereiste RWO-Fans – alles im Griff. Die Gäste, die Coach Peter Kunkel im Vergleich zur letzten Woche auf drei Positionen (Benjamin Sturm für Dominik Borutzki, Marvin Grumann für Hiromu Watahiki und Pascale Talarski für Gökhan Lekesiz) umstellte, hätten zur Pause mit 3:1 oder 4:1 führen MÜSSEN. Doch nur Karoj Sindi (28.) konnte für die überlegenen Oberhausener gegen erschreckend schwache, völlig von der Rolle agierende Wuppertaler treffen. Aufgrund eines Sonntagsschusses am Samstagnachmittag von Robert Fleßers (6.) ging der WSV sogar mit einem 1:1 in die Pause. “Irgendetwas müssen wir in Oberhausen verbrochen haben. Das war unfassbar, wie wir so ein Spiel verlieren können. Wir liegen mit dem ersten Schuss zurück, sind danach richtig gut und haben Chance um Chance. Wuppertal war praktisch tot“, war Kunkel völlig bedient. Nachvollziehbar.
Denn Sindi (46., 51., 55.), der zwar endlich sein erstes Saisontor erzielte, aber trotzdem erneut zum Chancentod avancierte, hätte Oberhausen auf die Siegerstraße schießen müssen. Auf der anderen Seite machten es Christian Knappmann (49.) und Marcel Landers (61.) mit einem sehenswerten 40-Meter-Freistoß, bei dem Patrick Nettekoven alles andere als gut aussah, besser. „Jeder hat gesehen, dass die Nerven bei uns blank lagen. An diesem Tag haben nur die drei Punkte gezählt“, bilanzierte Wuppertals Trainer Hans-Günter Bruns. Für den ehemaligen Oberhausener war es ein Spiel wie jedes andere. Bruns: „Wichtig war nur der Erfolg. Meine Zeit in Oberhausen war schön, aber sie ist vorbei.“