Zumindest, wenn man nur auf das nackte Ergebnis schaut, war die 0:2-Schlappe gegen die zuvor noch punktlose Dortmunder Reserve ein herber Rückschlag.
Dass die Preußen das Spiel über weite Strecken klar dominierten und letztlich sowohl am Pech als auch insbesondere an der eigenen an diesem Tag nicht vorhandenen Cleverness im Torabschluss scheiterten, gerät somit schnell in Vergessenheit. Im Kopf behält der geneigte Zuschauer da vielmehr die Szene zum 0:1-Rückstand nach 27 Minuten, als SCP-Keeper Manuel Lenz ein Schüsschen von Dortmunds Angreifer Marco Stiepermann in den eigenen Kasten passieren ließ.
Lenz, der sich nach der Niederlage einsichtig zeigte und seinen Fehler offen zugab, kann sich derzeit noch nicht sicher sein, dass er auch im nächsten Spiel der Preußen am Samstag bei der starken Mainzer Reserve erneut den Kasten der Münsteraner hüten darf. Schon in der Vorbereitung lieferte sich der Neuzugang von Rot Weiss Ahlen ein enges Rennen um die Nummer eins im Tor der Adlerträger mit David Buchholz, der in den beiden Vorjahren noch Stammkeeper der Universitädtsstädter gewesen war. Ein Wechsel im Tor erscheint nun nun möglich. „Ich habe mir vorgenommen, mir gar keinen Kopf zu machen, ob ich spiele oder nicht. Im Training gebe ich weiter Gas, wie ich das sowieso immer mache. Ich werde dann sehen, wie sich der Trainer entscheidet“, will Lenz‘ Konkurrent Buchholz keine Energie auf unnötige Gedankenspiele verschwenden. Trainer Fascher, der den Fehler zum 0:1 natürlich auch registrierte, lässt sich nicht in die Karten schauen: „Es ist noch alles offen und bislang ist nichts entschieden.“
Nach der unnötigen Niederlage gegen den BVB steht der SC Preußen nun vor drei vermeintlich schweren Aufgaben. Wie viel sich in den Partien bei Mainz 05, daheim gegen die Sportfreunde Lotte sowie beim FC Schalke 04 entscheiden wird, bleibt abzuwarten. „Wir müssen einfach wieder unsere Torchancen nutzen. Ich glaube, wir müssen außerdem jetzt generell einfach punkten, um oben dabei zu bleiben, egal wer da kommt“, lenkt Buchholz die Konzentration auf die eigene Leistung, unabhängig vom jeweiligen Gegner. „Das ist keine vorentscheidende Woche, da erst nach 34 Spieltagen abgerechnet wird“, will Coach Fascher die auf dem Papier schweren Aufgaben auch nicht überbewerten.
Die Preußen haben auch in dieser Saison schon bewiesen, dass sie zu Recht zu den Titelkandidaten der Liga gezählt werden. Dennoch: Nach der Heimschlappe gegen den BVB nimmt der Druck, bald wieder Erfolgserlebnisse verzeichnen zu müssen, merklich zu.