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RWE: Nächste Klage?
Strunz-Anwalt kann es nicht fassen

RWE: Strunz-Anwalt kann es nicht fassen

RWE hat eigentlich schon genügend Probleme! Nach dem Viertliga-Lizenzentzug beantragte der Klub die Insolvenz. Der Verein kämpft um seine 103-jährige Tradition.

Jetzt droht den Verantwortlichen um Vorstandsmitglied Dr. Thomas Hermes noch eine Klage ins Haus zu flattern. „Wir werden alles vernünftig sachlich und juristisch prüfen, ob wir nicht die Personen, die für das ganze Chaos verantwortlich sind, verklagen können“, sagt Tobias Sander, Anwalt von Thomas Strunz. Gleichzeitig ist er auch Spielerberater, der u.a. Mike Wunderlich und Sebastian Zinke - der Letztgenannte verlängerte nach dem Mainz-Spiel seinen Vertrag bei RWE - vertritt.


Sander erklärt seinen möglichen rechtlichen Schritt: „Das was bei RWE passiert, ist totaler Wahnsinn. Es kann nicht sein, dass Thomas Hermes am Samstagabend mit Zinke den Vertrag verlängert und der Klub am Montagmorgen bekannt gibt, dass er kurz vor der Pleite steht“, zeigt sich Sander von der Vorgehensweise des RWE-Vorstands mehr als verärgert und legt nach: „Der Spieler hatte auch andere Möglichkeiten, doch er entschied sich für RWE, da er sich in Essen wohlfühlt. Hermes hätte Zinke bei der Vertragsverhandlung sagen müssen, allein schon wegen der sozialen Fürsorgepflicht, dass es so schlecht um den Klub aussieht.“


Sander ergänzt: „Und das gilt für Marcel Großkreutz und alle anderen, die Verträge bei RWE unterzeichnet haben. Man kann doch keine Kontrakte ausarbeiten, wenn die Insolvenz droht und das muss man gewusst haben, so etwas kommt nicht von heute auf morgen“, schüttelt er ungläubig mit dem Kopf. Sanders Unverständnis wird noch größer, wenn der Jurist daran denkt, dass die Rot-Weissen Spielmacher Mike Wunderlich unbedingt halten wollten. „Man stelle sich vor, der Junge hätte den Vertrag in Essen nicht gekündigt und FSV Frankfurt abgesagt, das ist doch alles purer Wahnsinn. Man fühlt sich von den Verantwortlichen richtig hintergangen.“

Das Theater geht noch weiter: Thomas Strunz, den Sander als Anwalt vertritt, wurde von den RWE-Funktionären bei der Abfindungsverhandlung zugesichert, dass der Ex-RWE-Teammanager bis zum 1. Juli alle Vergleichsraten erhält. Nun scheint dies, nach dem RWE die Insolvenz beantragt hat, fraglich zu sein. „Es stehen jetzt noch zwei Raten aus. Als die Verhandlungen anstanden, wurde uns versichert, dass Herr Strunz sein Geld bis Juli erhält. Doch schon damals hätten die Verantwortlichen wissen müssen, dass man kein Geld hat. Wir werden jetzt prüfen, ob die Insolvenz schon zum damaligen Zeitpunkt nicht verschleppt worden ist“, stellt der gebürtige Münsteraner fest.

Zudem kann Sander eines überhaupt nicht mehr hören. „Es muss mit dem dummen Geschwätz aufhören, dass Thomas Strunz bei RWE diverse Spielerverträge unterzeichnet hätte. Das ist die absolute Unwahrheit und gleichzeitig Rufmord. Thomas Strunz hatte überhaupt keine Zeichnungsbefugnis. Wir werden uns das nicht gefallen lassen“, deutet der Anwalt auf die Aussagen von dem Essener SPD-Vorsitzenden Dieter Hilser hin und merkt an: „Herr Hilser wird von uns hören.“

Und auch Thomas Hermes könnte von Sander bald eine Nachricht bekommen. „Ich weiß, dass der Verein Rot-Weiss Essen schon genug geschädigt ist, das ist auch unser letzter Ansprechpartner. Wie bereits schon betont, werden wir alle Möglichkeiten prüfen, ob Herr Hermes stellvertretend für den gesamten RWE-Vorstand haftbar gemacht werden kann.“

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