SC Verl - Bochum II 1:0

Verkehrte Welt an der Poststraße

Lediglich eines ihrer letzten sieben Spiele hatte die Zweitvertretung des VfL verloren, zuletzt gelang ein absolut verdienter 2:0-Erfolg gegen Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken. Der SC Verl hingegen hatte im gleichen Zeitraum lediglich zwei Partien gewonnen und wartete seit fünf Partien auf einen dreifachen Punktgewinn. Die Rollen waren also klar verteilt vor dem Gastspiel der Bochumer an der Poststraße - nach den 90 Minuten allerdings herrschte verkehrte Welt. Denn die Hausherren durften dank des späten Treffers des eingewechselten Chamdin Said - es war erst sein zweites Saisontor - einen 1:0-Erfolg bejubeln.

Allzu groß war die Enttäuschung bei den Geschlagenen allerdings nicht. Trainer Nico Michaty jedenfalls blieb einigermaßen gelassen und analysierte: „Der Sieg geht schon in Ordnung, das muss man neidlos anerkennen. Die Verler waren aggressiv, standen hinten sehr kompakt und haben so gut wie keine Chance zugelassen.“

Wirklich gefährlich wurde es so vor dem Tor von Milos Mandic lediglich ein einziges Mal, als es Oliver Zech mit einem direkten Freistoß aus 18 Metern versuchte - doch der Schuss des Bochumer Kapitäns strich knapp über den Querbalken. „Aus dem Spiel allerdings“, merkte Michaty kritisch an, „haben wir nichts zu Stande gebracht.“

Nun war es freilich nicht so, dass sich die Verler Großchancen im Minutentakt erspielten, einmal waren sie dann aber doch zur Stelle. Nach einem langen Ball legte ausgerechnet der eingewechselte Kevin Freiberger, der in der kommenden Saison für die VfL-Reserve auflaufen wird, den Ball ab und „Joker“ Said war zur Stelle. Das reichte für den achten Saisonsieg des SCV und dafür, den Abstand auf den ersten Abstiegsrang auf immerhin wieder vier Zähler zu vergrößern.

Lange Zeit zum Ausruhen haben die beiden Teams freilich nicht. Während der SC Verl am kommenden Dienstag Borussia Mönchengladbach II empfängt, gastiert bei der VfL-Reserve der 1. FC Kaiserslautern II. „Und das wird erneut ein ganz hartes Spiel“, prophezeit Michaty. „Denn auch die Lauterer sind sehr defensivstark. Offen ist noch, ob Michaty erneut mit Verstärkungen aus dem Bundesliga-Kader rechnen darf. Mit dem Auftritt von Dennis Grote, Marc Pfertzel und Patrick Fabian in Verl war der Coach jedenfalls zufrieden: „Alle drei waren sehr, sehr engagiert.“