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RWE - Worms 0:3 (0:0)
Harmlos, kraftlos, "naiv"

RWE: 0:3-Heimpleite gegen das Schlusslicht
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16:30
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Das war ein Schlag ins Kontor! Gegen das Schlusslicht aus Worms holte sich RWE die höchste Heimpleite der Saison ab. Eine böse Ahnung gab es aber schon vorab.

Vier Spiele in zehn Tagen - da könne man beinahe schon von Wettbewerbverzerrung sprechen, grummelte RWE-Coach Uwe Erkenbrecher bereits nach dem 1:1 in Saarbrücken. "Das ist auch noch immer klar meine Meinung", lautete sein Statement nach der 0:3-Niederlage gegen das Ligaschlusslicht. Die 90 vorausgegangenen Minuten boten jedenfalls genug Argumente für diese These.

Wenigstens eine Halbzeit hatten die Hausherren war vom Debakel, das den Essenern im zweiten Durchgang blühte, noch nichts zu ahnen. Gleichwohl sah man den Rot-Weissen die hohe Belastung, zahlreiche Ausfälle und Umstellungen an. Vor allem im Mittelfeld klaffte nach den Ausfällen von Sergej Neubauer und Mike Wunderlich ein Loch.

So hatten die Hausherren zweifelsohne mehr vom Spiel, ohne jedoch gefährlich zum Abschluss zu kommen. Genaugenommen musste der starke Wormser Keeper Thorsten Müller in der 45. Minute erstmals ernsthaft eingreifen. Robert Mainka, der nach fünfeinhalbmonatiger Verletzungspause sein Startelf-Comeback feierte, hatte aus der zweiten Reihe abgezogen. "Das klares, durchdachtes Aufbauspiel, aber eben null Durchschlagskraft im Sechzehner", befand Erkenbrecher. Zu allem Überfluss musste mit Dennis Bührer, der eine Fleischwunde am Knie erlitt, noch vor der Pause der nächste Leistungsträger das Spielfeld verlassen.

Ein typisches Null-zu-Null-Spiel? Prinzipiell schon. Allein: Worms hatte etwas dagegen - oder RWE stellte etwas frühzeitig die Abwehrarbeit ein - eine Frage der Perspektive. Jedenfalls stellten die Essener freigiebig Torchancen zur Verfügung. Gleich nach dem Wechsel brachten es der für Bührer eingewechselte Igor Bendovskyi, Timo Brauer und Denny Herzig nicht zustande, Martin Gollasch vom Ball zu trennen. Zouhair Boudaoud war infolge dessen völlig frei, Gollasch passte, Bouadoud verlud André Maczkowiak - das 0:1 (49.).

In der nächste Szene dann der nächste kollektive Aussetzer. Eine halbherzige Abwehrfalle, Bouadoud war frei durch und blieb im Eins-zu-Eins gegen den Essener Keeper erneut cool (64.). Ein Treffer, der zur Blaupause des 3:0 diente. Diesmal verfehlte der erneut durchgestartete Bouadoud mit einem Heber jedoch sein Ziel und traf nur den Pfosten - Jean-Claude Mpassy-Nzoumba hämmerte den Rebound in die Pfosten. RWE hechelte nur noch hinterher, der Kräfteverschleiß nach intensiven eineinhalb Wochen schlug vollends durch. Trotz ordentlichen Einsatzes - die Hausherren waren stehend K.o. und letztlich wohl heilfroh, als der Schiedsrichter sie mit dem Abpfiff erlöste.

Wormatia-Trainer Jürgen Klotz schien sein Glück kaum fassen zu können und fährt mit besten Erinnerungen zurück in die Heimat: "Uns hat es hier sehr gut gefallen. Es wäre schön, wenn wir im nächsten Jahr noch mal wiederkommen dürfen." Mit solchen abgeklärten Leistungen darf sich die Mannschaft sicherlich noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.

Bei den Rot-Weissen ist nach den zarten Frühlingsgefühlen der letzten Wochen jedenfalls schlagartig Ernüchterung eingekehrt. Damit darauf nicht bald ein schmerzhafter Kater folgt, muss das Trainerteam die Woche bis zum nächsten Auftritt in Elversberg nutzen, um das Team wieder auf Kurs zu bringen. Denn, allein auf die Müdigkeit der Akteure wollte auch Erkenbrecher den unglücklichen Auftritt nicht schieben: "Ich bin am meisten enttäucht darüber, dass wir die Null nicht gehalten haben, obwohl wir mit Sebastian Zinke und Giovanni Cannata zwei frische Leute hinten drin hatten. Darüber bin ich sehr sauer und enttäuscht. Das ist auch ein Stück weit Naivität und zeigt, dass wir noch immer nicht da sind, wo wir sein könnten oder sein sollten."

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