RS-Kommentar
Die Zusammenlegung der Oberliga Nordrhein und Westfalen zur NRW-Liga hat von der ersten Sekunde an Proteststürme bei den beteiligten Vereinen ausgelöst.
Besonders die hohen Sicherheitsauflagen haben dazu geführt, dass sich die Klubs finanziell aus dem Fenster lehnen mussten, um den übertriebenen Anforderungen gerecht zu werden. Und das nur, weil der DFB der Meinung ist, die teilnehmenden Vereine auf die Regionalliga vorzubereiten. Dass viele Mannschaften einfach nur in der höchsten Amateurliga spielen wollen und sich einen Aufstieg auch gar nicht leisten können, interessiert die Verantwortlichen dabei nicht. Sie drangsalieren die Basis lieber und sorgen in Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise für extrem steigende Ausgaben.
Die Westfalen trifft es sogar noch schlimmer, denn neben der Stadionverordnung wurden auch noch die Verbandsabgaben erhöht. Während man am Nordrhein nur 300 Euro zahlt, muss man in Westfalen satte 2.600 Euro pro Jahr berappen. Von der vom Verband sonst geforderten Einheitlichkeit in der Liga ist keine Spur zu erkennen. Zudem wird sich die Rezension in kurzer Zeit auch in der Industrie niederschlagen, die derzeit noch stark engagiert ist.
Wenn den Vereinen in den kommenden Monaten ihre Mäzene wegbrechen, könnte es zu einer wahren Insolvenzwelle kommen. Die Beispiele und Vorzeichen sind schon jetzt endlos: Die Sportfreunde aus Siegen befinden sich bereits in diesem Verfahren. Der FC Gütersloh kränkelt ebenfalls und auch der VfB Hüls hängt am Tropf des Chemiekonzerns. Durch die sinkenden Zuschauerzahlen bricht zudem eine weitere Einnahmequelle weg.
Der DFB muss aufpassen, dass aus der neuen Liga keine Totgeburt wird. Anstatt den Vereinen Knüppel zwischen die Beine zu werfen, sollte lieber Hilfestellung geleistet werden. Denn schließlich verfolgen beide Seiten das gleiche Ziel und können es auch nur gemeinsam erreichen.