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Oestrich-Iserlohn: „Bin so heiß, wie niemals zuvor“
Görrissen greift wieder an

Oestrich-Iserlohn: „Bin so heiß, wie niemals zuvor“
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Die Augen von Bastian Görrissen leuchten, wenn er auf die neue Saison angesprochen wird. „Ich bin so heiß, wie niemals zuvor“, sagt der Torhüter von den Sportfreunden Oestrich-Iserlohn, der sich darauf freut, endlich wieder nach Bällen hechten zu können. Denn der 25-Jährige hat eine lange Leidenszeit hinter sich:

Bei Preußen Münster riss er sich im Oktober 2007 das hintere Kreuzband, ein Jahr Fußballpause und jede Menge Einheiten in der Reha waren die Folge. „Ich habe dort ohne Ende geschuftet, um wieder fit zu werden, es war eine brutale Zeit“, sagt Görrissen. Zuletzt trainierte der 1,91-Meter-Hüne sechs Monate bei der SpVgg. Erkenschwick mit, wo er aber nur Bankdrücker war und nach Querelen im Umfeld den Absprung in Richtung Oestrich wagte.

„Das war für mich ideal, weil ich sowieso Iserlohner bin und nur fünf Minuten vom Platz entfernt wohne“, lacht Görrissen. Außerdem studiert der Keeper in seiner Heimatstadt Sport- und Eventmanagement. „So kann ich immer noch einige Uni-Sachen erledigen und dann gemütlich losfahren. Dann komme ich nie zu spät, bin aber irgendwie immer der letzte Mann beim Training“, grinst er.

Nach der langen Zwangspause hofft der Torhüter, zwischen den Pfosten noch richtig Karriere zu machen. „So lange, wie es geht, will ich mein Geld mit Fußball verdienen. Von der Profikarriere habe ich mein ganzes Leben lang geträumt und auch schon dicht davor gestanden.“

Acht Jahre spielte Görrissen beim VfL Bochum, wo er einige Male im Bundesliga-Kader stand und mit Ex-Keeper Rein van Duijnhoven einen guten Lehrmeister hatte. Mit der U19-Nationalmannschaft fuhr er 2002 zur Europameisterschaft nach Norwegen und verlor im Finale knapp mit 0:1 gegen Spanien. „Das Turnier war das Highlight meiner Karriere“, schwärmt Görrissen noch von gemeinsamen Wochen mit heutigen Stars wie Philipp Lahm, David Odonkor, Piotr Trochowski „oder Mike Hanke, mit dem ich in einem Zimmer einquartiert war“.

So kann Görrissen, mit 25 Jahren eigentlich noch kein alter Hase, bereits einen großen Erfahrungsschatz an seine neuen Kollegen weitergeben. „Basti präsentiert sich einfach gut, er gibt allen Spielern Tipps“, sagt SF-Trainer Tim Langenbach. „Er ist ein sympathischer, freundlicher und zuvorkommender Typ.“ Der Schlussmann freut sich über das Lob. „Für uns wird es ein schwieriges Jahr in der NRW-Liga, deswegen ist der Charakter der Mannschaft besonders wichtig“, betont er und macht sich keine Sorgen, mit den Sportfreunden am Ende der Saison unter dem Strich zu stehen: „Wir haben viele junge Spieler, die lernwillig sind. Wenn wir mit dem bisherigen Teamgeist auftreten, halten wir die Klasse auf jeden Fall.“

Allerdings hält Trainer Langenbach noch geheim, ob beim ersten Spiel gegen Siegen II tatsächlich Görrissen oder doch Konkurrent Markus Scholz den Kasten hüten wird. „Ein Kandidat liegt vorne, aber die Entscheidung fällt erst in der nächsten Woche.“ Görrissen ist jedenfalls zuversichtlich, auch wenn er Scholz „starke Anlagen“ bescheinigt: „Aber ich bin nicht zu Oestrich-Iserlohn gewechselt, um mich auf die Bank zu setzen.“

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